Hendrik Leber bevorzugt aktuell Firmen mit gut laufenden Geschäften, deren Bewertung sich zuletzt deutlich reduziert hat. Im Interview mit dem „Handelsblatt“ nennt er diese Woche auch einige konkrete Favoriten. Einen davon greifen wir heute auf.
Der bekannte Vermögensverwalter und Fondsmanager setzt auf Aktien, „die an der Börse einfach nicht mehr beliebt sind“, obwohl sich die Unternehmen gut entwickeln. Ein Beispiel ist aus seiner Sicht der IT-Anbieter Kontron. Dessen Firmensitz ist in Österreich, die Aktie wird hierzulande aber im Nebenwerte-Index SDAX gelistet. Kontron bezeichnet sich als führendes, innovatives IoT-Technologieunternehmen. Angeboten werden zum Beispiel Leistungen zur Vernetzung zwischen Künstlicher Intelligenz und Maschinen. Bislang konnte die Aktie von dem KI-Boom an den Börsen aber noch nicht nachhaltig profitieren.
Ende Oktober kam es sogar zu einem regelrechten Ausverkauf, der in Zusammenhang mit einer gezielten Short-Attacke von Hedgefonds gebracht wurde. Gleichzeitig wurde über eine bevorstehende Gewinnwarnung spekuliert. Kontron passte kurz danach tatsächlich seine Jahresprognose an, ließ die Gewinnziele bei einer gesenkten Umsatzprognose aber unverändert. Anschließend kauften der Vorstandvorsitzende und der Finanzchef eigene Aktien und untermauerten so ihre Zuversicht. Knapp über 21 Euro stabilisierte sich der Kurs.
Optimistisch zeigen sich auch die Analysten, die für die kommenden Jahre hoch einstellige Wachstumsraten in Aussicht stellen und den fairen Wert der Aktie im Schnitt bei rund 32 Euro sehen. Die Kursziele reichen von gut 27 Euro bis knapp 39 Euro. Mit fallenden Notierungen rechnet aktuell also niemand. Die Bewertung liegt mit einem 12-Month-Forward-KGV von 11 am unteren Ende der 10-Jahres-Spanne. Im Hoch waren die Gewinn-Multiples von Kontron in diesem Zeitraum fast dreimal so hoch. Der Mittelwert liegt bei 18.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns bei der heutigen Marktidee für ein Capped Bonuszertifikat der Société Générale auf Kontron entschieden, dessen Barriere bei 18,00 Euro und damit knapp unter dem Tief während des „Zoll-Crashs“ im April liegt. Bei einem Risikopuffer von gut 23 Prozent bietet das mit einem leichten Aufgeld (rund 6 Prozent) versehene Produkt bis Juni 2026 eine Gewinnchance von 12,4 Prozent (p.a.-Rendite: 20,9 Prozent). Sollte die Barriere während der Laufzeit allerdings verletzt werden, erlischt der Bonusanspruch und die Aktie wird bei Fälligkeit in die Anlegerdepots gebucht (FA6SL4).