Der Chiphersteller Intel hat gegenüber der Konkurrenz in den vergangenen Jahren deutlich an Boden verloren. Doch der ehemalige Marktführer gibt nicht auf und wird bei seinen Comeback-Bemühungen von vielen Seiten finanziell unterstützt.
Es mutet an wie ein von mehreren Seiten koordiniertes Hilfsprojekt. Zunächst erwarb die japanische Softbank Intel-Aktien im Wert von rund zwei Milliarden Dollar, dann beteiligte sich die amerikanische Regierung mit rund 9 Milliarden Dollar und zuletzt meldetet auch noch Nvidia ein Investment von rund 5 Milliarden Dollar an. Während der KI-Gigant nun mit rund 4,5 Prozent an Intel beteiligt ist, kommt die US-Regierung auf 9,9 Prozent und besitzt zudem noch ein Vorkaufsrecht für weitere 5 Prozent. An dem technologischen Rückstand des Unternehmens ändert das aktuell zwar noch nichts, die Beteiligungen stärken aber das Vertrauen der Investoren und natürlich auch die finanziellen Möglichkeiten des Konzerns.
Die ersten Analysten äußern sich deshalb auch vorsichtig optimistisch, wobei die ganz große Euphorie noch nicht ausgebrochen ist. Das Konsens-Kursziel liegt je nach Quelle zwischen 22 und 25 Dollar und damit auf jeden Fall unterhalb des aktuellen Aktienkurses (29,34 Dollar). Die Tendenz zeigt nach einer lange Abstufungs-Phase aber zumindest mal wieder nach oben. Dabei ist die Bewertung der Aktie im aktuellen Umfeld gar nicht so leicht einzuordnen. Während das 12-Month-Forward-KGV mit 56 astronomisch hoch erscheint, liegt die Marktkapitalisierung im Vergleich zum Umsatz nur leicht über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) sieht mit lediglich 1,2 im historischen Vergleich sogar extrem niedrig aus. Was in Summe natürlich den deutlich geschrumpften Gewinnmargen geschuldet ist. Hier will und muss Intel zukünftig wieder deutlich zulegen.
Der Chart der Aktie sieht insofern spannend aus, als dass die nach dem Absturz im Sommer 2024 begonnene Seitwärtsrange (zwischen ca. 18,80 und 26 Dollar) im Zuge des positiven Newsflows mit einem dynamischen Anstieg nach oben durchbrochen wurde. Im Zuge der dadurch wahrscheinlicher gewordenen Bodenbildung bietet das Ausbruchsniveau nun eine erste markante Unterstützung. Zumal in dem Bereich um 26 Dollar auch noch das 50%-Retracement der gesamten Erholungsbewegung seit Ende Juli liegt.
Weil fundamental aber noch nicht alles wieder im Lot erscheint und Intel sicher nicht direkt mit starken Zahlen glänzen wird, bieten sich vor diesem Hintergrund Capped Bonuszertifikate als vielversprechende Alternative zur Aktie an. Ein solches Papier von Vontobel bietet nach einem Jahr die Chance auf einen Bonusertrag von über 23 Prozent, selbst wenn die Aktie unter dem Strich nichts an Wert gewinnt. Einzige Voraussetzung: Die Barriere bei 20,00 Dollar (rund 33 Prozent Puffer) darf während der Laufzeit nie verletzt werden. Sollte das nicht gelingen, verfällt der Bonusanspruch und Anleger werden an den Verlusten der Intel-Aktie beteiligt. Weil das Zertifikat rund 8 Prozent günstiger ist, fallen die Minuszeichen in diesem Szenario aber zumindest etwas geringer aus als bei der Aktie. Alle Angaben basieren wie immer bei ausländischen Basiswerten auf einem unveränderten Wechselkurs (hier: EUR/USD). Ein steigender Euro würde den Erfolg schmälern, ein starker Dollar würde ihn erhöhen.