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17.09.25, 12:03

Rückblick – Die Lufthansa liefert, Aixtron wird eingebucht und bei BYD belastet der starke Euro

Rund um den großen Verfallstag an den Terminbörsen am kommenden Freitag werden wieder zahlreiche strukturierte Produkte fällig. Ein guter Zeitpunkt, um die Erfolge der hier vorgestellten Marktideen unter die Lupe zu nehmen.

Unter der Überschrift  „Zweistellige Renditen selbst bei weiterem Kursrückgang“ hatten wir im Sommer des vergangenen Jahres ein Discountzertifikat auf die Deutsche Lufthansa thematisiert (Marktidee vom 21.08.24). Die Aktie war damals nach einem deutlichen Kursrutsch im historischen Vergleich sehr günstig bewertet. Gleichzeitig versprachen selbst Papiere mit einem knapp zweistelligen Risikopuffer noch sehr attraktive Renditen. Die dürften in Kürze auch eingefahren werden, denn die Aktie steht kurz vor dem Bewertungstag (18.9.) bei rund 7,40 Euro und damit deutlich über dem Cap von 5,00 Euro. Dementsprechend liegt der Discounter auch schon mit gut 12 Prozent im Plus. Diese Idee ist also voll aufgegangen.

Nicht ganz so optimal lief es bei dem zwei Wochen später hier ins Spiel gebrachten Zertifikat auf den Halbleiter-Zulieferer Aixtron (Marktidee vom 04.09.24). Auch die Aktie stand zum damaligen Zeitpunkt massiv unter Druck und wirkte relativ günstig bewertet. Das hatte uns dazu motiviert, nach etwas offensiveren Produkten zu suchen. Bei einem Aktienkurs von damals 15,18 Euro haben wir uns letztlich für einen Discounter mit einem Cap bei 18,00 Euro entschieden, auch auf die Gefahr hin, am Ende vielleicht nicht den Höchstbetrag einstecken zu können. Unter dem Strich hat Aixtron seitdem aber noch mal rund 18 Prozent an Wert eingebüßt, womit der gesamte Discount des Zertifikats aufgebraucht wurde. Das notiert dadurch jetzt rund 4 Prozent im Minus. Die Outperformance sorgt allerdings dafür, dass die Käufer des Zertifikats die Aktie (die jetzt in deren Depots gebucht wird) zu einem deutlich günstigeren Preis erworben haben als dies damals über ein Direktinvestment möglich gewesen wäre. Und an den mittelfristig guten Aussichten für das Unternehmen hat sich ebenso wenig geändert wie an der immer noch relativ günstigen Bewertung der Aktie.

Das dritte in dieser Woche auslaufende Papier ist das hier vor einem halben Jahr vorgestellte Discountzertifikat auf den chinesischen E-Auto-Bauer BYD (Marktidee vom 19.03.25). Hier gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Wichtig ist vor allem, dass sich die Parameter des Produkts durch den Aktiensplit (1:3) im Juni geändert haben. Der Cap des Zertifikats hat sich im Zuge dieser Maßnahme analog zum Aktienkurs gedrittelt, von 400 HKD auf 133,33 HKD. Der damals noch vorhandene kleine Risikopuffer hat allerdings nicht ausgereicht. Die Aktie notiert aktuell bei rund 113 HKD und damit unter dem Cap. Der Kursrückgang von knapp 19 Prozent hätte bei dem Discounter im Normalfall ein kleines Minus von gut 5 Prozent zur Folge gehabt. Bei ausländischen Basiswerten spielt für die Performance aber fast immer auch die Entwicklung der jeweiligen Wechselkurse eine Rolle. Und da der Euro in den vergangenen Monaten auch gegenüber dem Hongkong-Dollar deutlich gestiegen ist, liegt das Zertifikat aktuell mit 13 Prozent unter Wasser. Was immer noch besser ist als bei der Aktie selbst, zumal diese in Euro gerechnet noch deutlich mehr als nur 19 Prozent verloren hat. Die entstandenen Verluste müssen in diesem Fall realisiert werden, eine Einbuchung der Aktie erfolgt nicht.