Die Benchmark-Konditionen der gängigen Zertifikate-Strukturen haben sich im Vergleich zum Vormonat signifikant verändert. Es tut sich also endlich mal was, auch wenn das nicht immer zum Vorteil für die Kunden ist. Eindeutig positiv ist die Entwicklung im Segment der Teilschutzprodukte. Die Renditechancen von Aktienanleihen, Bonus- und Expresszertifikaten auf den Euro Stoxx 50 fallen aktuell ein gutes Stück höher aus als Mitte September.
Der p.a.-Kupon der Muster-Aktienanleihe mit einer Basis bei 80 Prozent des Startwertes ist von 3,6 Prozent auf 4,1 Prozent gestiegen. Das ist das erste Mal seit über fünf Monaten, dass hier bei dem Mittelwert eine vier vor dem Komma steht. Noch deutlicher fällt die Verbesserung bei dem klassischen Muster-Bonus ohne Gewinnbegrenzung aus. Hier ging mit der Bonusrendite von 2,6 auf 3,1 Prozent hinauf. Prozentual war das die größte Steigerung aller abgefragten Produkte. Allerdings war der Wert vor wenigen Wochen auch auf den tiefsten Stand seit Ende 2021 abgerutscht. Die Verbesserung der Konditionen erfolgt also von einem relativ niedrigen Niveau aus.
In den vergangenen Jahren sind solche Erholungsphasen immer schnell verpufft. Diesmal besteht berechtigte Hoffnung, dass es so schnell zumindest keine neuen Tiefs mehr gibt. Denn die implizite Vola als entscheidende Kennzahl für die Preisgestaltung der Produkte ist in den vergangenen Wochen trotz neuer Rekorde an den Aktienmärkten tendenziell gestiegen. Vor allem bei den länger laufenden Vola-Indizes, deren Ausschläge unter dem Strich deutlich moderater sind. Die Sorglosigkeit der Marktteilnehmer scheint mit Blick auf die Zukunft also an Grenzen zu stoßen.
Klar negativ ist hingegen die Entwicklung der Konditionen im Segment der Kapitalschutzprodukte. Verantwortlich dafür sind die gesunkenen Marktzinsen. Die Teilhabe an steigenden Aktienkursen bei vollem Schutz ist auf Monatssicht von 75 auf 69 Prozent gesunken.