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02.07.25, 14:59

Rückblick – Allianz und ASML rocken, LVMH floppt

Zum Ende des abgelaufenen Monats sind wieder einige der hier als Marktidee vorgestellten Zertifikate fällig geworden. Die Bilanz fällt diesmal gemischt aus, vor allem bei drei Bonuszertifikaten.

 

Wir beginnen mit zwei Papieren, bei denen die Strategie nicht aufgegangen ist. Bei Alphabet hatten wir uns nach einem zuvor sehr erfolgreichen Investment Ende Oktober (Marktidee vom 30.10.24) für ein leicht offensives Discountzertifikat mit einem Cap bei 190 Dollar entschieden. Dadurch wären bei unveränderten Wechselkursen fast 14 Prozent Gewinn in weniger als acht Monaten möglich gewesen. An dem leider noch mal sehr schwachen Bewertungstag (20.6.) schloss die Aktie aber nur bei 166,64 Dollar und damit rund 9 Prozent unter dem Kurs bei Vorstellung des Zertifikats. Durch den üblichen Rabatt beim Kauf des Discounters wäre das eingesetzte Kapital im „Normalfall“ trotzdem fast komplett zurückgezahlt worden. Der deutliche Anstieg des Euro hat Anlegern hingegen ein hoch einstelliges Minus beschert.

 

Bei LVMH lief es noch wesentlich schlechter. Hier hatten wir im September 2023 (Marktidee vom 28.9.23) nach dem Kursrückgang auf ein chart- und auch bewertungstechnisch interessantes Niveau auf ein klassisches Bonuszertifikat gesetzt, dessen Barriere bei 500 Euro einen Risikopuffer von rund 29 Prozent bot. Im April dieses Jahres wurde die Barriere dann aber leider durchbrochen, wodurch der Bonusanspruch verloren ging. Das mit einem leichten Aufgeld versehene Papier wurde vergangene Woche zu 449,95 Euro zurückgezahlt. Damit entstand ein Verlust von 42 Prozent, während die Aktie „nur“ 36 Prozent an Wert einbüßte.

 

Es gab aber auch wieder mehrere gelungene Produktempfehlungen. Besonders gut lief es bei dem Capped Bonuszertifikat auf ASML (Marktidee vom 16.10.24). Da die Barriere von 475 Euro auch den „Zoll-Crash“ im April unbeschadet überstand, erfolgte die Rückzahlung zum Höchstbetrag von 800 Euro. Während die Aktie unter dem Strich lediglich seitwärts lief, brachte das Bonuszertifikat einen Gewinn von 17,7 Prozent (25,4 Prozent p.a.).

 

Beim E-Auto-Pionier Tesla sind starke Kursschwankungen an der Tagesordnung. Das lässt sich mit Discountern gut ausnutzen. So besaß das Anfang 2024 (Marktidee vom 17.01.24) hier vorgestellte Zertifikat trotz eines Puffers von fast 50 Prozent eine Ertragschance von über 13 Prozent. Am Ende der Laufzeit hatte die Aktie 40 Prozent zugelegt, nachdem sie zu Beginn erst mal ein Drittel ihres Wertes eingebüßt hatte. Der Höchstbetrag von 110 Dollar wurde damit locker erreicht. Dass der Discounter zum Schluss „nur“ ein Kursplus von gut 8 Prozent ausweisen konnte, lag allein an den negativen Wechselkurseffekten (starker Euro).

 

Bei der Allianz hat sich ausgezahlt, dass wir im Frühjahr 2024 ein Bonuszertifikat ohne Gewinnkappung ausgewählt haben (Marktidee von 17.04.24). Weil die Aktie ihren Höhenflug weiter fortsetzen konnte, wurde mit dem Zertifikat ein nahezu identischer Wertzuwachs von rund 28 Prozent generiert. Lediglich die Dividendenzahlung blieb den klassischen Aktionären vorbehalten. Dafür hätten Anleger mit dem Zertifikat auch bei stagnierenden oder moderat fallenden Aktienkursen – wie bei ASML - eine positive Rendite erzielen können.