07.05.25, 12:19

JPMorgan Chase – Starke Zahlen und KI-Potenziale

Die Turbulenzen an den Börsen dürften Finanzinstituten einen sehr ordentlichen April beschert haben. Bei US-Banken wie JPMorgan Chase war auch das Q1 schon sehr erfolgreich. Zusätzliche Fantasie bringt der Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Vor allem das starke Handelsgeschäft hat dem US-Konzern im Startquartal einen Anstieg des Gewinns von 13,4 Milliarden Dollar auf 14,6 Milliarden Dollar beschert. Je Aktie kletterte der Überschuss von 4,44 Dollar auf 5,07 Dollar. Gleichzeitig erhöhte der Vorstand seinen Ausblick für den Zinsüberschuss. Auf der anderen Seite wurde aber auch die Risikovorsorge für faule Kredite deutlich angehoben. Hier spiegelt sich die Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA nach den Maßnahmen der Trump-Regierung wider.

Spannende Einblicke lieferte das Unternehmen zu den Auswirkungen der eingesetzten KI-Tools. Die dadurch erreichten Fortschritte bei Themen wie Betrugsprävention, Personalisierung, Handel, operative Effizienzsteigerungen und Kreditentscheidungen sollen zu Einsparungen von fast 1,5 Milliarden US-Dollar geführt haben. In der Vorbereitung auf Kundengespräche sollen Berater mit dem „Coach AI-Tool“ die wichtigsten Informationen bis zu 95 Prozent schneller finden und so wichtige Zeit sparen. Durch das Mehr an Beratungszeit sollen Berater ihren Kundenstamm in drei bis fünf Jahren um 50 Prozent vergrößern können, weil die Künstliche Intelligent einen großen Teil ihrer Aufgaben übernimmt.

Der Gewinn je Aktie soll bei JPMorgan Chase aktuellen Schätzungen zufolge über 18,28 Dollar im Jahr 2025 auf 19,42 Dollar (2026) bzw. 21,33 Dollar (2027) steigen. Das wären Wachstumstraten von gut sechs bzw. rund zehn Prozent. Die große Mehrheit der Analysten stuft die Aktie wahrscheinlich auch deshalb mit „Kaufen“ oder „Halten“ ein, das durchschnittliche Kursziel liegt bei ca. 260 Dollar. Viel Luft nach oben bliebe da bei aktuellen Notierungen von knapp unter 250 Dollar allerdings nicht mehr. Dazu passt, dass die Bewertung mit einem 12-Monats-Forward-KGV von ca. 14 aktuell über dem 10-Jahres-Durchschnitt von 12 liegt. Auch bei anderen Multiples zeigt sich ein leichter Aufschlag gegenüber der historischen Bewertung.

Für die heutige Marktidee haben wir ein Capped Bonuszertifikat (PL2CKD) der BNP Paribas ausgewählt, dessen Barriere (200 Dollar) unterhalb des jüngsten Korrekturtiefs liegt und einen Puffer von gut 20 Prozent bietet. Die Aktie hatte ihre Aufwärtsbewegung seit Ende 2023 in diesem Frühjahr um gut 50 Prozent korrigiert und gilt damit charttechnisch als bereinigt. Kurzfristig stößt sie allerdings an einen kleinen Widerstand in Form des ersten Erholungshochs dieser Korrektur. Möglicherweise kommt man bei dem Zertifikat also noch etwas günstiger zum Zuge. Sollte die Barriere bis zum Bewertungstag am 18. Dezember 2026 dauerhaft unverletzt bleiben, wird das Zertifikat zu 300 Dollar zurückgezahlt. Beim aktuellen Wechselkursniveau würde das einen Ertrag von fast 25 Prozent oder 14,7 Prozent p.a. bedeuten. Bei einem Bruch der Barriere erfolgt die Abrechnung am Ende in Cash. Durch das leicht negative Aufgeld fällt die Performance dann (ohne Berücksichtigung der Dividendenzahlungen) leicht besser aus als bei einem Direktinvestment in die Aktie.