Die DZB Quartalsausblicke mit den Experten von der UniCredit Bank (Volkswirtschaftlich & Fundamental) und HSBC (Technisch)! Jetzt anmelden!
21.05.25, 09:17

Infineon – KI-Profiteur mit attraktiver Bonuschance

Trotz einer vor zwei Wochen (leicht) gesenkten Jahresprognose setzt sich die Kurserholung bei Infineon weiter fort. Die jüngsten Nachrichten belegen die starke Marktstellung des Chip-Spezialisten in attraktiven Wachstumsmärkten.

Am Dienstagabend verkündeten die Münchener, dass sie zusammen mit Nvidia ein neues Stromversorgungssystem für zukünftige Rechenzentren mit Künstlicher Intelligenz entwickeln werden. Erklärtes Ziel ist eine zuverlässige und effiziente Stromversorgung für zukünftige KI-Serverracks. Der enorme Strombedarf ist eines der wohl wichtigsten zu lösenden Themen bei dem noch immer in den Kinderschuhen steckenden Zukunftstrend der Künstlichen Intelligenz. Aufhorchen lassen zudem die jüngsten Aussagen der Jefferies-Analysten. Die berichteten Ende der vergangenen Woche von einer hauseigenen Veranstaltung, bei der die drei europäischen Halbleiterkonzerne STMicroelectronics, Nexperia und eben Infineon bestätigt hätten, dass sich die Nachfrage aus der Industrie und dem Autosektor im laufenden Quartal bisher weiter erholt habe. Zudem würden die Aussichten für die zweite Jahreshälfte positiv bleiben.

In Erwartung einer beginnenden zyklischen Erholung sowie steigender Marktanteile im Automobilsektor wird die Infineon-Aktie von Jefferies mit „Kaufen“ und einem Kursziel von 42 Euro eingestuft. Zu demselben Votum waren die Analysten auch vor knapp zwei Wochen gekommen, obwohl das Unternehme da mit Vorlage der Q2-Zahlen seine Jahresziele leicht nach unten geschraubt hatte. Wegen der durch die US-Zollpolitik ausgelösten Verunsicherung hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung sowie negativer Währungseffekte rechnet Infineon für das Geschäftsjahr 2024/25 nun mit einem leicht rückläufigen Umsatz sowie einer Segmentergebnis-Marge im mittleren Zehner-Prozentbereich. Das Konsenskursziel ist seitdem leicht gesunken, liegt mit gut 40 Euro aber immer noch deutlich über dem aktuellen Aktienkurs von gut 34 Euro. Dabei entspricht die Bewertung bei einem 12-Month-Forward-KGV von 19 fast exakt dem langjährigen Durchschnittswert.

Der Aktien-Chart zeigt, dass sich Infineon seit fast zwei Jahren innerhalb einer Seitwärtsrange bewegt und aktuell dem oberen Ende dieses Korridors annähert. Als Alternative zum Kauf der Aktie könnten sich daher Capped Bonuszertifikate anbieten. Bei der Suche nach passenden Produkten haben wir darauf geachtet, dass die Barriere unterhalb des „Zoll-Crash-Tiefs“ von gut 23 Euro liegt und das Zertifikat kein hohes Aufgeld ausweist. Fündig geworden sind wir bei der LBBW, die ein bis Dezember 2026 laufendes Papier anbietet, das mit einer Barriere von 22 Euro und einem Cap von 46 Euro ausgestattet ist (LB5VUZ). Bei einem Risikopuffer von 36% besteht so eine attraktive Ertragschance von knapp 28% (16% p.a.). Dieser maximale Gewinn wird erzielt, wenn die Aktie die Barriere während der Laufzeit nie verletzt. Ansonsten erlischt der Bonusanspruch und es drohen Verluste. Die würden durch das Aufgeld von 5% leicht höher ausfallen als bei der Aktie selbst. Dafür sind zur Erreichung des Maximalertrags bei einer dauerhaft intakten Barriere aber nicht zwingend steigende Kurse der Infineon-Aktie nötig. DZB