Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr hat Friedrich Vorwerk gestern seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2025 angehoben. Vor allem die neuen Margenziele sorgen an den Börsen für Begeisterung und ein Kursfeuerwerk. Doch nicht alle teilen die aktuelle Euphorie.
Der Anbieter von Energieinfrastruktur profitiert weiterhin von den Milliardeninvestitionen, die zum Beispiel in den Auf- und Umbau von Pipelines zum Transport von Strom oder Wasserstoff fließen. Das Unternehmen ist an vielen der geförderten Projekte beteiligt und hat mittlerweile auch ausreichend Personal, um die Arbeiten durchführen zu können. Das zeigt sich auch in den gerade vorgelegten 9-Monats-Zahlen, wo ein Plus von 49 Prozent beim Umsatz und 113 Prozent beim EBITDA erreicht wurde. Der Vorstand hob daraufhin seine Umsatz- und Gewinnprognose weiter an. Vor allem das von 17,5 bis 18,5 Prozent auf jetzt 20,0 bis 22,0 Prozent erhöhte EBITDA-Margen-Ziel überraschte dabei positiv.
Obwohl die Aktie gestern rund 19 Prozent zulegte und heute erneut deutlich im Plus notiert, hat sich die Bewertung in diesem Zeitraum nicht sonderlich erhöht. Das liegt daran, dass auch die Gewinnschätzungen nach oben geschossen sind. Das 12-Month-Forward-KGV liegt aktuell bei 25, wobei noch nicht alle Banken ihre Prognosen angepasst haben. Die bereits tätig gewordenen Researchhäuser sind sich in der Einschätzung der Aktie trotz der starken Zahlen alles andere als einig. Während die Analysten von Metzler Equities bei einem neuen Kursziel von 116 Euro immer noch Luft nach oben sehen, halten die Kollegen von mwb research (60 Euro) und Jefferies (64 Euro) den jüngsten Anstieg für klar übertrieben.
Charttechnisch wurde der laufende Aufwärtstrend durch das neue Rekordhoch gerade eindrucksvoll bestätigt. Was nicht heißt, dass die Aktie jetzt immer weiter steigt. Eine gewisse charttechnische und fundamentale Unterstützung ist momentan aber vorhanden. Anleger könnten daher versuchen, die dank der starken Kursbewegungen relativ attraktiven Konditionen von strukturierten Produkten zu nutzen. Ein bereits im kommenden März fälliger Discounter kombiniert zum Beispiel einen Risikopuffer von 7,1 Prozent (Cap: 100 Euro) mit einer Ertragschance von 7,7 Prozent. Aufs Jahr gerechnet entspricht das einer Renditechance von 19 Prozent. Die Rückzahlung erfolgt bei diesem Zertifikat auf jeden Fall durch einen Barausgleich (keine Einbuchung der Aktie). Etwaige Verluste bei einem Schlusskurs deutlich unterhalb des Caps fallen geringer aus als bei einem Direktinvestment in die Aktie. Dafür verzichten Anleger auf eine volle Partizipation an weiter steigenden Kursen (DU1QPF).