08.11.21, 15:00

Kapitalschutzpapiere werden wieder zur Option (DZB Marktmonitor)

Inflationsängste könnten Zinsanstieg auslösen | Trend bei Garantiezertifikaten zeigt nach oben | Europäischen Dividenden-Indizes mit attraktiven Renditen

Auch wenn sich die Konditionen im Vergleich zum Vormonat in allen Produktkategorien leicht verschlechtert haben, zeigt sich gerade im Segment der Kapitalschutzpapiere ein positiver Trend. Die zunehmenden Inflationssorgen und der damit einhergehende Anstieg der Kapitalmarktzinsen wirken sich hier positiv aus. Wobei dieser Effekt aktuell vor allem bei kurzlaufenden Anleihen und eher in den USA als in der Eurozone zu beobachten ist. Das ist mit Blick auf die unterschiedliche Herangehensweise der Notenbanken aber auch nicht verwunderlich.

Trotzdem ist auch bei uns eine Trendumkehr bei den Zinsen unverkennbar. Die als Querschnitt der hierzulande gehandelten Papiere dienende Umlaufrendite liegt nach einem Minus von 0,54 Prozent im August aktuell bei minus 0,34 Prozent. Vor drei Wochen waren wir hier sogar schon bei minus 0,19 Prozent. In diesem Umfeld ist die durchschnittliche Partizipationsrate unseres mit 90 Prozent Garantie ausgestatteten Musterzertifikats auf den Euro Stoxx 50 bis auf 65 (aktuell gut 59) Prozent gestiegen. Das Jahrestief wurde bei 45 Prozent markiert.

Im Vertrieb finden solche Produkte aber noch keine Abnehmer. Das gilt auch für die Cap-Garanten, wo die uns übermittelten Indikationen bei 100 Prozent Teilhabe an steigenden Kursen eine zu schnelle Kappung der Gewinne zwischen einem und sieben Prozent vorsehen. In der Praxis bleibt daher nur ein Mix aus beiden Strukturen und oftmals der Umweg über andere Indizes wie den Euro Stoxx Select Dividend 30. Hier bietet zum Beispiel die LBBW bei sechs Jahren Laufzeit und 90 Prozent Kapitalschutz eine Renditechance von 6,1 Prozent an (WKN: LB22UK).

 

DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund
DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die fünf Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.