Notbetrieb in den USA
Seit Mittwoch vergangener Woche befindet sich die US-Regierung in einem Shutdown, nachdem sich Demokraten und Republikaner nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. Staatsbedienstete wurden in Zwangsurlaub geschickt, und diverse staatliche Aufgaben können nur noch im Notbetrieb erledigt werden. Die Börsianer nahmen es gelassen - am Freitag erreichte der S&P 500 ein neues Allzeithoch, wenngleich nur mit einem moderaten Plus von 0,2 %. Auf den für vorigen Freitag avisierten monatlichen US-Arbeitsmarktbericht müssen wir wegen des Shutdowns noch eine Weile warten. Nur noch ein Mitarbeiter hält beim Bureau of Labour die Stellung, Deputy Commissioner William J. Wiatrowski. Die am Donnerstag anstehenden Erstanträge für Arbeitslosenhilfe fallen daher ebenfalls aus. Dies gilt jedoch nicht für Konjunkturdaten, die von privaten Instituten veröffentlicht werden, wie der am Freitag publizierte ISM-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe. Der ISM-Service gab überraschend deutlich von 52,0 auf 50,0 Punkte nach.
Feiertagsrede in Deutschland
Am Tag der Deutschen Einheit appellierte Bundeskanzler Friedrich Merz, einen neuen Aufbruch zu wagen. Er rief zu Zusammenhalt, Verantwortung und Zuversicht auf. Demokratie, Rechtsstaat und freiheitliche Werte müssten gestärkt und verteidigt werden. Positiver Geist könne Kräfte freisetzen, Pessimismus vergeude nur Energie. Deutschland solle sich nicht von Angst lähmen lassen, sondern Veränderungen als Chance begreifen und sich einen mutigen Neuanfang zutrauen. Schön gesagt! Dann gibt es offenbar Grund zur Zuversicht, dass die Bundesregierung endlich Reformen nach dem Vorbild der Agenda 2010 anpackt - auch damals war Deutschland Schlusslicht in Europa, und kämpfte sich wieder zurück.
Überraschende Wahl in Japan
Am Samstag wurde Sanae Takaichi zur Präsidentin der japanischen Regierungspartei LDP gewählt. Damit wird sie voraussichtlich die erste Frau an der Spitze des Landes. Die Neuwahl für das Amt des Premierministers wird am 15. Oktober im Parlament stattfinden, da der bisherige Premier Ishiba seinen Rücktritt angekündigt hatte. Die Wahl zur ersten Premierministerin gilt vor dem Hintergrund der zersplitterten Opposition als sicher. Ihre Wahl zur Parteichefin der LDP war indes überraschend: Sie schlug den favorisierten 44jährigen Shinjiro Koizumi, Sohn des früheren Ministerpräsidenten Koizumi, mit 185 zu 156 Stimmen. Takaichi gilt als fiskalpolitisch expansiv. Zudem kritisierte sie in der Vergangenheit den Zinserhöhungskurs der japanischen Notenbank. Die Marktteilnehmer feierten daher den anstehenden Wechsel an der Spitze des Landes: Der Nikkei legte um über 4 % zu.
Agenda diese Woche
Am Dienstag und Mittwoch stehen die August-Zahlen zu den Auftragseingängen der heimischen Industrie bzw. zur Industrieproduktion an. Zum Wochenschluss am Freitag veröffentlicht die Uni Michigan ihre Oktoberauswertung zum US-Verbrauchervertrauen. Zudem erhoffen sich die Anleger von der heutigen Rede des EZB-Chefvolkswirts Lane sowie dem Protokoll zur Fed-Sitzung vom 16. bzw. 17. September Rückschlüsse für den weiteren geldpolitischen Pfad der beiden großen Notenbanken.
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