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19.08.25, 10:00

Traum vom Eigenheim rückt in die Ferne

Leichter Anstieg der Baugenehmigungen


Höhere Zinsen und teure Baumaterialien beendeten den jahrelangen Bauboom Schritt um Schritt. Nach einer langen Krise stabilisierte sich nun im ersten Halbjahr der deutsche Wohnungsbau allmählich. Gemäß Destatis ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden in den ersten sechs Monaten 2025 um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Das Wachstum betrug damit 3.100 Einheiten und erreicht somit in Summe 109.760 Wohnungen. Die sanfte Trendwende ist jedoch aufgrund der niedrigen Vergleichsbasis mit Vorsicht zu genießen. Im ersten Halbjahr 2024 wurde nämlich der niedrigste Stand für die ersten sechs Monate seit 2010 verzeichnet (106.654). Die leichte Belebung ist derzeit der anziehenden Nachfrage nach Einfamilienhäusern geschuldet. Hier gab es ein Plus von 14,1 % auf 21.300 (+2.600), wie die Statistiker erklärten. Bei den Zweifamilienhäusern gab es dagegen einen Rückgang von 8,3 % auf 6.000 (-500). Indes stagniert die Entwicklung bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern. Lediglich 0,1 % oder 31 Wohnungen mehr wurden genehmigt. Damit blieb die Zahl bei rund 57.300 neuen Wohnungen.

Abkehr vom Wohneigentumswunsch


In Summe dürften hierzulande dieses Jahr laut der Forschergruppe Euroconstruct voraussichtlich 205.000 Wohnungen fertiggestellt werden. Das wären 19 % weniger als 2024. Nächstes Jahr könnte es einen weiteren Rückgang von 10 % auf 185.000 geben. 2027 dürften die Fertigstellungen 195.000 Wohnungen betragen. Diese Größenordnung liegt damit weit hinter dem Ziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr, die sich frühere Bundesregierungen gesetzt hatten. In diesen Zahlen spiegelt sich wohl auch eine markante Verhaltensveränderung der Deutschen wider. Aufgrund hoher Kosten träumen immer weniger Menschen vom Eigenheim. Von 2.000 Personen, die im Sommer durch den Verband der Privaten Bausparkassen befragt wurden, nannten nur noch 33 % Wohneigentum als Sparziel. Das sind 10 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Insbesondere bei jüngeren und mittleren Altersgruppen ging das Motiv "eigenes Zuhause" deutlich zurück, da sie das Eigenheim womöglich für nicht mehr realistisch erachten und sich damit abgefunden haben. Hierzulande sparen die Menschen der Umfrage zufolge zunehmend für die Altersvorsorge (60 %) und Konsum (44 %). Kapitalanlage liegt mit 34 % auf Platz drei - während Wohneigentum auf Platz vier zurückfällt.

US-Immobilienmarkt im Fokus


Zum Immobilienmarkt gibt es heute auch neue Daten von Übersee. In den USA stehen Zahlen zu den US-Neubaubeginnen und Baugenehmigungen für Juli auf dem Kalenderblatt. Die Prognostiker rechnen für beide Indikatoren mit einem Rückgang auf jeweils 1,29 Mio. und 1,38 Mio. Gestern wurde dort mit dem NAHB-Stimmungsbarometer für den US-Wohnungsbau bereits ein Rückschlag vermeldet. Im August fiel der Indikator unerwartet von 33 auf 32 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren. Mehr als ein Drittel der Wohnungsbaufirmen senkte die Preise, und etwa zwei Drittel von ihnen boten irgendeine Form von Anreizen an, um Käufer anzulocken, die von den immer noch hohen Hypothekenzinsen und der wirtschaftlichen Unsicherheit abgeschreckt werden.


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