Der sich immer mehr zuspitzende Konflikt zwischen Israel und dem Iran ist an den Börsen nicht ohne Folgen geblieben. Zwar ist der nach dem Eingreifen der USA am Wochenende vielfach befürchtete Kurseinbruch an den Aktienmärkten ausgeblieben, die als Angstbarometer geltenden Volatilitäts-Indizes waren aber schon vorher angesprungen. Die kurz nach den ersten Zoll-Ankündigungen von Donald Trump erreichten Niveaus sind noch ein gutes Stück entfernt. Die Konditionen vieler strukturierter Produkte befinden sich dennoch im Aufwind. Das wurde auch höchste Zeit, wie der Blick auf die Verlaufscharts der vergangenen Monate und Jahre zeigt. So war der durchschnittliche Wert für die regelmäßige Ausschüttung des Muster-Express mit Fixkupon Mitte Juni auf den niedrigsten Stand gefallen, seitdem wir die Daten bei den beteiligten Emittenten abfragen. Von den damals 6,0 Prozent im Februar 2023 ging es jetzt im Tief bis auf 4,1 Prozent bergab. Ob die Erholung auf aktuell 4,4 Prozent der Beginn einer nachhaltigen Trendwende war oder es sich wieder nur um eine temporäre Gegenbewegung handelt, werden die kommenden Wochen zeigen.
Ähnlich sieht es im Segment der Bonuszertifikate aus, wo die Renditechancen noch vor einem Monat so niedrig waren wie zuletzt Ende 2021. Auch hier zeigen die am vergangenen Freitag übermittelten Eckdaten einen weiteren Erholungsversuch. Nach 2,6 Prozent im Tief wären ohne Vertriebsprovision demnach jetzt immerhin wieder 3,3 Prozent darstellbar.
Bei den Garantieprodukten müssen vorsichtige Renditejäger weiter auf einen Anstieg der Kapitalmarktzinsen hoffen. Das würde den Produktanbietern mehr Spielraum für gute Konditionen ermöglichen. Weil die Zinsen im Bereich vierjähriger deutscher Staatsanleihen in den vergangenen zwei Jahren aber tendenziell gesunken sind, haben sich auch die Renditechancen von Kapitalschutzprodukten mit entsprechender Laufzeit stetig verschlechtert.