Die Aufregung nach dem von US-Präsident Donald Trump Anfang April entfachten Zoll-Konflikt hat sich gelegt. Im Zuge der politischen Verhandlungen sind die Aktienmärkte schnell zur Tagesordnung übergegangen. Rund 20 Prozent hat der Euro Stoxx 50 seit dem Korrektur-Tief vor fünf Wochen zugelegt. So schön das aus Sicht vieler investierter Anleger ist, so ärgerlich ist es für alle Renditejäger, die im Segment der strukturierten Produkte gerade nach Investments suchen. Denn durch die schnelle V-Umkehr der Aktienindizes hat sich der jüngste Höhenflug der Konditionen mal wieder als sehr kurzes Strohfeuer entpuppt.
Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung bei der klassischen Muster-Aktienanleihe auf den Euro Stoxx 50 mit einem Basispreis von 80 Prozent. Hier war der mögliche Kupon bei einer Laufzeit von 12 Monaten Anfang April im Mittelwert kurzzeitig bis auf über 4,9 Prozent und damit den höchsten Stand seit rund einem Jahr gestiegen. Fünf Wochen später übermitteln uns die teilnehmenden Emittenten als aktuelle Indikation gerade noch 3,6 Prozent. Das wiederum ist der niedrigste Wert seit Anfang Februar. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei anderen Teilschutzzertifikaten. Die mögliche Jahresprämie des fünf Jahre laufenden „Express Plus“-Musterzertifikats kletterte von 5,6 Prozent im Februar bis auf 6,7 Prozent im April und liegt jetzt wieder bei rund 5,8 Prozent.
Im Bereich der Kapitalschutzprodukte hingegen haben sich die Renditechancen zuletzt leicht verbessert. Allerdings ist der mittelfristige Trend hier insgesamt immer noch abwärts gerichtet. Der Muster-Garant mit 90-prozentigem Schutz des eingesetzten Kapitals bietet im Durchschnitt aktuell eine Partizipation von knapp 99 Prozent an steigenden Kursen des Euro Stoxx 50. Vor einem Jahr waren es noch 109 Prozent und im Januar 2024 sogar 119 Prozent. Von dem vor fünf Wochen markierten 2,5-Jahrestief bei 96 Prozent ging es jetzt aber immerhin wieder etwas nach oben.