Obwohl das Wetter bislang überhaupt nicht dazu passt, könnte man mit Blick auf die Konditionen für strukturierte Produkte ohne weiteres von einer Sommerpause sprechen. Im Vergleich zum Vormonat haben sich die von den Emittenten übermittelten Indikationen bei allen neun regelmäßig abgefragten Strukturen im Schnitt so gut wie gar nicht verändert. Bezogen auf die Teilschutzzertifikate (Aktienanleihen, Bonus und Express) könnte das wohlwollend immerhin als Stabilisierung auf ermäßigtem Niveau interpretiert werden.
Fakt ist aber auch, dass der Trend bei den Renditechancen in diesem Produktsegment seit Monaten abwärts gerichtet ist. Bei der Muster-Aktienanleihe auf den Euro Stoxx 50 mit einer Basis bei 80 Prozent des Startwertes war Mitte Mai der tiefste Stand seit Beginn unserer Abfrage im Februar 2023 markiert worden. Von diesem Niveau aus haben sich die Konditionen nur minimal (von 4,52 auf 4,57 Prozent) erholen können. Exakt dasselbe Bild zeigt sich auch bei der Aktienanleihe mit einer Basis bei 100 Prozent sowie den beiden abgefragten Express-Strukturen. Bei den durchschnittlichen Renditechancen des klassischen Muster-Bonuszertifikats konnte zumindest das Abrutschen unter die Drei-Prozent-Marke vorerst abgewendet werden. Der Blick auf den Langfristchart zeigt, dass es hier trotz der Halbierung der Bonusrendite seit Ende Oktober in der Vergangenheit mehrfach noch deutlich schlechtere Phasen für Bonus-Anhänger gab.
Ebenso relativieren muss man die seit einigen Monaten und auch im Vergleich zur Mai-Ausgabe tendenziell leicht abwärts gerichteten Konditionen bei den Kapitalschutz-Strukturen. Die Gewinngrenze bei dem mit einem Cap ausgestatteten Muster-Garanten ist auf Monatssicht von 147,1 auf 145,7 Prozent gefallen und lag Anfang März schon bei rund 153 Prozent. Nicht vergessen darf man dabei aber, dass solche Produkte noch vor gut zwei Jahren überhaupt nicht darstellbar waren.