Die gestiegenen Zinsen bieten den Emittenten bei der Konstruktion von Kapitalschutzprodukten immer mehr Spielraum. Das ist eine gute Nachricht, da die Kunden im aktuellen Umfeld sicher vermehrt nach Investments mit kalkulierbaren Risiken Ausschau halten. Die Umlaufrendite als Spiegelbild der aktuellen Anleiheverzinsung in Deutschland ist mittlerweile über die Marke von 2,0 Prozent geklettert. Vor einem Jahr lagen die Werte noch im negativen Bereich.
Die positiven Effekte auf die Kapitalschutzkonditionen zeigen sich besonders eindrucksvoll im Segment der Cap-Garanten auf den Euro Stoxx 50. Ohne Innenprovision geben die meisten Emittenten bei acht Jahren Laufzeit gar keinen Cap mehr an. Im Umkehrschluss liegen die Partizipationsraten bei normalen achtjährigen Garantiezertifikaten im Schnitt jetzt bei rund 100 Prozent und im besten Fall sogar darüber. Konkret würde das also trotz vollem Kapitalschutz die unbegrenzte Teilhabe an steigenden Kursen bedeuten. In der Praxis beschränken sich die Emittenten aktuell aber zumeist auf kürzere Laufzeiten, wo die Renditechancen noch auf aktuell ca. 5,0 Prozent p.a. beschränkt sind.
Sehr erfreulich gestalten sich währenddessen auch die Konditionen von Bonus- und Expresszertifikaten. Die möglichen Renditechancen bei dem zweijährigen Muster-Capped Bonus auf den Euro Stoxx 50 haben in der abgelaufenen Woche im Schnitt schon fast das Niveau des Corona-Crash-Hochs aus dem Frühjahr 2020 erreicht. Fast 12,0 Prozent beträgt hier im Schnitt die Bonusrendite, die uns von den Emittenten übermittelt wurde.