07.12.21, 11:30

Volatilitäts-Hoch pusht auch die Konditionen (DZB Marktmonitor)

Aktienmarktschwäche lässt die Volatilität ansteigen | Höhere Renditechancen bei Bonus- und Expresszertifikaten | Kapitalschutz-Konditionen werden von Zinsrückgang ausgebremst

Es geht wieder aufwärts. Zwar nicht an den seit drei Wochen schwächelnden Aktienmärkten, dafür aber bei den Renditechancen vieler Strukturierter Produkte. Beides hängt zusammen. Weil die Börsen unter Druck stehen, sind im Gegenzug die Volatilitätsindizes als so genannte Angstbarometer nach oben geschnellt. Der VStoxx hat gerade den höchsten Stand des laufenden Jahres markiert. Dasselbe gilt für den Durchschnitt der auch in dieser Woche wieder von fünf Emittenten übermittelten Renditen für das klassische Muster-Bonuszertifikat auf den Euro Stoxx 50. 3,1 Prozent werden hier mittlerweile angezeigt. Im Frühjahr lagen die Werte im Schnitt nur bei gut 0,9 Prozent.

Auch auf die Konditionen der im Vertrieb wesentlich häufiger im Fokus stehenden Expresszertifikate sollte sich der Vola-Anstieg positiv auswirken. Die Jahresprämien des regelmäßig abgefragten Standard-Express auf den europäischen Leitindex sind auf Wochensicht jedenfalls um über einen Prozentpunkt auf 8,4 Prozent gestiegen. Dieses Niveau war zuletzt im Februar erreicht worden, konnte damals aber nicht gehalten werden. Ob das diesmal gelingt, hängt entscheidend davon ab, ob sich die Lage an den Börsen wie im Frühjahr schnell wieder beruhigt. 

Im Segment der Garantieprodukte scheint die Erholung der Konditionen erst einmal gestoppt. Verantwortlich dafür sind vor allem die aktuell wieder deutlich sinkenden Kapitalmarktzinsen. Die durchschnittlich gemeldete Partizipationsrate für den 90-Prozent-Garanten fiel dadurch mit 56,4 Prozent auf den tiefsten Stand seit knapp drei Monaten. Auf Jahressicht bleibt die Entwicklung insgesamt aber noch positiv.


DZB Marktmonitor - Konzept und Hintergrund
DZB Marktmonitor ist die kommentierte Übersicht zu den aktuellen Benchmark-Konditionen für sechs klassische Zertifikate-Strukturen. Als Datenbasis dienen Preisindikationen, die fünf Emittenten dem Zertifikateberater wöchentlich für die Auswertung zur Verfügung stellen. Die Rahmenbedingungen (Struktur, Laufzeit, Puffer, Basiswert) bleiben dabei immer gleich, so dass Trends bei den jeweils darstellbaren Ertragschancen bzw. Partizipationsraten ablesbar werden. Denn diese verändern sich je nach Marktumfeld und hängen von verschiedenen Parametern wie Zinsen und Volatilitäten ab. Ziel des Marktmonitors ist es, dem Leser günstige Zeitfenster für die einzelnen Zertifikatetypen aufzuzeigen und ihm eine Vergleichsbasis für reale Angebote an die Hand zu geben. Bei den abgebildeten Papieren selbst handelt es sich nicht um reale Angebote.