27.04.20, 12:00

DZB Risikomonitor: Corona-Krise sorgt für Verunsicherung

Ausfallrisiken steigen branchenweit an – CDS vielfach verdoppelt, Fitch versieht Ratings vieler europäischer Banken mit negativem Ausblick, Auch deutsche Verbundsysteme könnten herabgestuft werden, Commerzbank bei zwei Agenturen mit Downgrade, Zertifikateanleger nach Übertrag der Commerzbank-Papiere auf Société Générale nicht betroffen

Die kaum kalkulierbaren Auswirkungen der Corona-Krise sorgen am Credit-Markt für starke Verunsicherung. Die CDS sind branchenweit massiv angestiegen und haben sich in den letzten Wochen vielfach mehr als verdoppelt. Den größten Sprung machten die Preise für Kreditausfallversicherungen bei der Deutschen Bank, wo sie von unter 50 im Januar auf jetzt beinahe 150 Basispunkte in die Höhe geschnellt sind.

Auch die Ratingagenturen haben begonnen die drohenden negativen Folgen in ihren Einschätzungen zu berücksichtigen. Am drastischsten reagierte Fitch, die bei einer Vielzahl europäischer Banken den Ausblick mit einem negativen Vorzeichen versehen oder die Prüfung einer Abstufung angekündigt („watch“) hat. Dies betrifft auch die deutschen Verbundsysteme. Sowohl für den Genossenschaftsverbund als auch für das Sparkassensystem und die Landesbanken wurde der Ausblick auf „negativ“ gesetzt.

Einen Schritt weiter geht Fitch bei der Commerzbank, wo das Rating gleich herabgesetzt wurde. Es bestünden Risiken für die Neuausrichtung der Bank. Dieser Einschätzung ist auch S&P gefolgt und hat die Commerzbank ebenfalls abgestuft. Für Zertifikateanleger hat dies aber keine Auswirkungen mehr. Denn zum 30.03.20 wurden alle von der Commerzbank für Privatanleger emittierten Produkte auf die Société Générale übertragen. Damit ist jetzt nur noch deren Bonität für die ehemaligen Commerzbank-Produkte maßgeblich.

 

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.