30.05.18, 13:24

DZB Risikomonitor: Politische Lage in Italien verunsichert

Gescheiterte Regierungsbildung in Italien löst Sorgen um europäische Banken aus - Aktienkurse fallen, CDS steigen - Dax-Banken kämpfen zusätzlich mit Restrukturierung - Citi Deutschland erhält ein eigenes Rating

Die gescheiterte Regierungsbildung in Italien und die sich nun abzeichnenden Neuwahlen im Herbst haben neue Sorgen um die Ausfallrisiken europäischer Banken ausgelöst. Ablesbar ist dies nicht nur an den stark fallenden Aktienkursen, sondern auch an zum Teil stark gestiegenen Preisen für Ausfallversicherungen (CDS). Neben den italienischen Banken waren hiervon in den letzten Tagen auch die spanische Banco Santander und die beiden deutschen Dax-Banken betroffen. Bei der Deutschen Bank und der Commerzbank sind die aktuellen Probleme in Italien aber nur ein zusätzlicher Belastungsfaktor. Hinzu kommen die andauernden eigenen Restrukturierungsbemühungen, die ebenfalls für Verunsicherung sorgen. Beide Häuser hatten schon vor der neuerlichen Zuspitzung in Italien den allgemeinen Abwärtstrend bei den CDS verlassen und weisen als einzige auch im 12-Monats-Trend inzwischen wieder höhere Preise für die Ausfallversicherungen aus.

Eine positive Veränderung gibt es indes bei der Citigroup. Die Bank organisiert ihre internationalen Aktivitäten neu, wovon die für das deutsche Zertifikategeschäft genutzte Einheit profitiert. Die Citigroup Global Markets Deutschland verfügt jetzt bei Moody’s und S&P über ein eigenständiges Rating, das einige Stufen höher liegt als das der amerikanischen Konzernmutter. Die Anpassung in den Prospekten steht aber noch aus.

 

Unsere Übersicht zu aktuellen Ratings und Credit Spreads der Zertifikate-Emittenten finden Sie auch hier.