Das Angebot an Stufenzinsanleihen hat sich stark verändert. Bei der ersten Cockpit-Ausgabe vor rund zwei Jahren war kein Papier mit Kupons von weniger als einem Prozent enthalten. Vor dem Hintergrund teils sogar negativer Renditen bei Bundesanleihen sind die Angebote aber auch heute noch interessant. Bei den höher verzinsten Anleihen mit Erträgen um die 2 % pro Jahr muss allerdings umso genauer geprüft werden, wo die Risiken liegen. Mit 2,44 % p.a. sticht derzeit ein Angebot der IKB hervor. Hier ist vor allem die lange Laufzeit von 10 Jahren zu beachten. Dadurch wird das Papier anfälliger für Kursverluste bei steigenden Marktzinsen. Die Kupons erscheinen trotzdem attraktiv. Bei gleicher Laufzeit bietet die Erste Bank nämlich nur
1,65 % p.a. Erst ein Blick auf die Bonitätsbewertung erklärt den Unterschied. Der Credit-Markt schätzt die Erste Bank als stärker ein.
Auch bei der HSH sind mehr als 2 % möglich. Die Laufzeit beträgt dabei nur vier Jahre. Dort gehen Kunden aber ein Währungsrisiko ein (US-Dollar). Zudem steht die HSH derzeit unter Druck, da die EU-Kommission jetzt zwar Staatshilfen für das Haus genehmigt hat, gleichzeitig aber die Privatisierung bis 2018 fordert. Dies spiegelt sich in hohen CDS von 176 bps wider. Die höchste Maximalrendite bietet dagegen die Deka, die zudem auffallend gut bewertet wird. 2,75 % p.a. vereinnahmen Kunden hier aber nur im ersten Jahr. Erfolgt dann keine Kündigung, fällt der Satz auf 0,65 %. Die umgekehrten Zinsstufen mit Kündigungsoption bietet die Deka seit einiger Zeit als „ExtraZins“-Anleihe an. Unter diesem Namen wird jetzt aber auch ein Papier emittiert, bei dem die höheren Kupons erst nach der möglichen Kündigung anstehen.
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