Der Abgasskandal lenkt das Interesse der Investoren auf Volkswagen. Das gilt für Aktien, aber auch für die Anleihen der Wolfsburger. Bei den „Häufigsten Trades“ und den „Umsatzspitzenreitern“ im Anleihe-Segment der Börse Stuttgart belegten zum Wochenanfang jeweils mehrere Volkswagen-Bonds die vorderen Plätze. Auch beim aktuellen Angebot an Bonitätsanleihen ist ein Schwerpunkt bei Volkswagen bzw. dem gesamten Auto-Sektor auszumachen. Vor allem die Deka ist dort stark aktiv. Neben BMW, Continental und Daimler hat sie gleich zwei Papiere zu Volkswagen im Angebot. Wie bei den Aktien und Anleihen, wo Investoren nach den Kursverlusten hohe Chancen wittern, hat sich auch dort das Risiko-Chance-Profil verändert. Im August bot die Deka bei beinahe acht Jahren Laufzeit 1,51 % p.a. für eine Volkswagen-Bonitätsanleihe an. Jetzt sind bei deutlich kürzerer Laufzeit von nur 4,5 Jahren höhere 2,0 % möglich. Die Alternative mit 9,5 Jahren wird sogar zu 3,0 % angeboten. Die HVB zahlt indes bis Januar 2021 pro Jahr 2,75 % aus.
Gleichzeitig haben sich die Risikokennzahlen verschlechtert. Die Ratingagenturen haben ihre Ausblicke für Volkswagen auf negativ gesenkt bzw. die Note bereits nach unten korrigiert (S&P). Und auch am Credit-Markt sorgte das Bekanntwerden der Manipulationen für heftige Reaktionen. Innerhalb von neun Tagen vervierfachten sich die CDS beinahe und notierten Ende September bei knapp 300. Mittlerweile hat sich die Lage aber wieder etwas beruhigt.
Auch bei einem Schuldnerkorb der Deka ist Volkswagen mit dabei. Trotz der massiven Probleme bei dem Autobauer bleibt dort aber ThyssenKrupp das größere Risiko (CDS: 297).
Service für Berater
DZB Research erstellt regelmäßig kommentierte und um wichtige Kennzahlen erweiterte Übersichten zu aktuellen Platzierungsangeboten bei Aktienanleihen, Stufenzins- und Bonitätsanleihen (jeweils monatlich). Wenn Sie den kostenlosen E-Mail-Service nutzen wollen, melden Sie sich bitte hier an.