Die Deutsche Bank meldete zum Wochenstart einen drastischen Verlust im vierten Quartal (minus 1,2 Mrd. Euro). Die Konzernspitze führte zur Begründung vor allem die Bewältigung von Altlasten aus der Finanzkrise und die teure Umstrukturierung des Geschäfts an. Erst im Dezember hatte Moody‘s Zweifel geäußert, dass die Bank den Zeitplan für den geplanten Umbau einhalten kann, und den Ausblick für die Kreditwürdigkeit von stabil auf negativ gesenkt. Die Analysten befürchten, dass das Institut auch Schwierigkeiten haben werde, die für Banken festgesetzte Begrenzung der Verschuldungsquote einzuhalten. Zuletzt wurde die sogenannte Leverage Ratio nach Basel III allerdings gelockert. Die der Berechnung zugrundeliegende Bilanzsumme wird in den USA anders kalkuliert als in Europa. Europäische Häuser dürfen sich nun den US-Regeln anpassen, wodurch die Bilanzsumme und somit auch die geforderte Drei-Prozent-Quote niedriger ausfallen. Am Credit-Markt zeigten sich keine unmittelbaren Reaktionen im Bankensektor, die Beruhigung der CDS hält aber weiter an. Die größte Veränderung weist auf Monatssicht die IKB auf, deren CDS unter die 300er-Marke gesunken ist.
Weniger Risiken sehen auch die Ratingagenturen, die sich zu einzelnen europäischen Ländern geäußert haben: Standard & Poor‘s nahm Portugal von der Beobachtungsliste und bestätigte das Spitzenrating für Deutschland. Dabei verwiesen die Analysten auf die stark diversifizierte und wettbewerbsfähige Wirtschaft, die auch größere Schocks verkraften könnte. Moody‘s hingegen korrigierte das Rating Irlands. Nachdem das Land den Euro-Rettungsschirm verlassen hat, wird es um eine Note auf Ba1 hochgestuft. Für die Gesamtsituation in Europa gibt es dennoch keine Entwarnung. S&P entzieht der EU sogar die Bestnote. Die Analysten beobachten einen abnehmenden Zusammenhalt der Mitgliedsländer. Dies habe sich in den Haushaltsverhandlungen gezeigt.
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