Die Ratingagentur Moody‘s hat die Kreditwürdigkeit von acht amerikanischen Großbanken überprüft und unter anderen Goldman Sachs und Morgan Stanley herabgestuft. Die Bewertung sank bei beiden von A3 auf Baa1. JP Morgan Chase wird etwas besser beurteilt, rutschte aber ebenfalls von A2 auf A3. Grund für die Downgrades sind vor allem neue Pläne der US-Regierung zur Bankenrettung. In Zukunft sollen im Notfall voraussichtlich in erster Linie die Gläubiger einer Bank herangezogen werden. Die Wahrscheinlichkeit und Vorhersagbarkeit von Staatshilfen sei gesunken, so Moody‘s.
Während sich Moody‘s die großen US-Häuser vorknöpfte, hat S&P ein Downgrade in U.K. vorgenommen. Die Royal Bank of Scotland sorgt seit Monaten mit ihrer Umstrukturierung für Schlagzeilen. Ziel ist eine Reprivatisierung der Bank. Die Pläne sehen jetzt auch die Einrichtung einer „Bad Bank“ vor, in die hoch-riskante Assets ausgelagert werden sollen. In Augen der Analysten erhöht dies die Gefahr einer baldigen Abwicklung. Die Bewertung wurde auf A- gesenkt.
Bei französischen Banken gibt es bislang keine Hinweise auf eine Neubewertung der Bonitäten. Wenn Ratingagenturen eine Länderbewertung korrigieren, werden aber nicht selten im Anschluss auch die großen Banken des jeweiligen Landes überprüft und S&P stufte Anfang des Monats Frankreich von AA+ auf AA ab. Vor allem die Anstrengungen der Regierung, das Wirtschaftswachstum zu verbessern, sind den Analysten zu schwach. Auf die Bewertung des Europäischen Finanzstabilisierungsfonds hatte dies bereits Auswirkungen: Auch den EFSF bewertet S&P jetzt nur noch mit AA. Gute Nachrichten kommen indes aus Irland und Spanien. Beide Länder steigen aus dem Euro-Rettungsschirm aus.
Am Creditmarkt hält die Entspannung ebenfalls an. Selbst bei den herabgestuften Banken blieben große Ausschläge aus. Frankreichs CDS erreicht sogar ein Jahrestief.
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