Die Ratingagentur Fitch lobt die deutsche Haushaltspolitik. Im vergangenen Jahr sei erstmals seit der Wiedervereinigung ein struktureller Überschuss erzielt worden. Deutschland verfüge somit über alle Voraussetzung, die Verschuldung abzubauen: Wachsende Wirtschaft, günstige Haushaltslage und geringe nominale Zinsen. Die Bonitätswächter bestätigten das AAA.
Während Deutschland bei allen drei Ratingriesen mit der Spitzennote bewertet wird, haben die USA dieses bei S&P bereits 2011 verloren. Bei Fitch und Moody‘s steht aber weiterhin die Top-Note. Moody‘s bestätigte diese zuletzt und hob sogar den Ausblick, der seit zwei Jahren als negativ eingestuft war, wieder auf stabil. Die US-Wirtschaft zeige schnelle Fortschritte, gleichzeitig sei das Haushaltsdefizit gesunken und werde nach Moody‘s Einschätzung weiter zurückgehen.
Frankreich bleibt indes ein Sorgenkind. Nach S&P und Moody‘s hatte im Juli auch Fitch die Bestnote zurückgezogen. In der Folge korrigierte die Ratingagentur zum einen die Bewertung des europäischen Rettungsfonds EFSF (von AAA auf AA+), da Frankreich neben Deutschland wichtigster Garantiegeber ist. Zum anderen bewertet Fitch auch die Kreditwürdigkeit einiger französischer Großbanken schlechter. Dem Staat habe größere Schwierigkeiten, im Notfall zu stützen. Unter den Zertifikateemittenten sind Crédit Agricole, Natixis und die Société Générale betroffen (von A+ auf A).
Der Creditmarkt spiegelte die pessimistischen Prognosen für Frankreich zuletzt nicht wider. Die Preise für Kreditausfallversicherungen fielen auf Monatssicht um fünf Basispunkte. Mit 67 liegt der CDS aber immer noch deutlich über Ländern wie Österreich (29) und Deutschland (26). Auch bei vielen Banken sinken die CDS. Die ruhigen Märkte sollten laut S&P jedoch nicht von den weiter bestehenden Refinanzierungsrisiken vieler Banken ablenken. Häuser in stark entwickelten Märkten, die verschiedenste Funding-Optionen nutzen, seien besonders betroffen.
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