Trump verhängt Strafzölle über 50 % auf Importe aus Indien
US-Präsident Trump verhängte über Nacht Strafzölle von 50 % auf indische Waren, um Indien für seinen Handel mit Russland zu bestrafen. Neu-Delhi reagierte empört und warnte vor Folgen für die Handelsbeziehungen. Indiens exportabhängige Industrien - etwa Textilien und Leder - dürften unter den Zöllen besonders leiden. Gleichzeitig aber könnte Indiens Wachstum, das stark durch Binnennachfrage getrieben wird, größere Schäden abfedern. Trumps Eskalation belastet nicht nur die Handelsbeziehungen, sondern treibt Indien näher an Russland und China heran. Premierminister Modi wird in Kürze seinen ersten Staatsbesuch in China seit sieben Jahren absolvieren, während Indien die Handelsbeziehungen mit Moskau deutlich ausweitet. Der globale Wettbewerb um geopolitische Allianzen verschärft sich.
US-Unternehmen investieren trotz Unsicherheiten wieder stärker
Die Auftragseingänge für bestimmte langlebige Wirtschaftsgüter sind in den USA im Juli überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium am Dienstag berichtete, legten die sogenannten Kernkapitalgüter - ein wichtiger Indikator für Unternehmensinvestitionen, der Flugzeuge und militärische Güter ausklammert - um 1,1 % im Vergleich zum Vormonat zu. Zuvor waren sie im Juni revidiert um 0,6 % zurückgegangen. Der jüngste Zuwachs fiel höher aus als alle Prognosen einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen. Trotz des Anstiegs rechnen wir damit, dass die Investitionstätigkeit der US-Unternehmen in diesem Jahr verhalten bleiben wird.
US-Verbraucherstimmung schwächer, Fed vor schwierigen Entscheidungen
Die Verbraucherstimmung in den USA hat sich im August weiter eingetrübt. Der Index des Conference Board sank um 1,3 Punkte auf 97,4. Die Erwartungen für die kommenden Monate verschlechterten sich, während die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage auf den niedrigsten Stand seit April fiel. Besonders der Arbeitsmarkt bleibt ein zentrales Risiko. Der Anteil der Verbraucher, die Arbeitsplätze als schwer zu finden bewerten, erreichte den höchsten Wert seit 2021. Gleichzeitig stagnierte die Zahl der Befragten, die Jobs als zahlreich einschätzen. Der daraus abgeleitete Arbeitsmarkt-Indikator, ein wichtiger Maßstab für die Stärke des Jobmarktes, setzt damit seinen mehrjährigen Rückgang fort. Diese Entwicklungen erhöhen den Druck auf die US-Notenbank, tätig zu werden. In einer Rede bei der Jackson-Hole-Konferenz öffnete Fed-Chef Jerome Powell die Tür für eine mögliche Zinssenkung im September ein gutes Stück weiter. Die Erwartung der Märkte spiegelte dies wider: Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September stieg auf 85 %. Doch eine endgültige Entscheidung der Fed hängt unserer Meinung nach von den in den kommenden Wochen veröffentlichten Inflations- und Arbeitsmarktdaten ab. Ein unerwartet starkes Stellenplus im August - ohne klar erkennbare Einmaleffekte - oder ein merklicher Anstieg des Preisniveaus, insbesondere bei den am 10. und 11. September anstehenden Inflationsdaten (PPI und CPI), könnten die Fed dazu bewegen, ihre Pläne für eine Zinssenkung auf Eis zu legen.
Ausblick: Nvidia im Fokus
Die asiatischen Aktienmärkte starteten freundlich in den Tag. Dabei zeigten sich insbesondere Technologieaktien vor der Veröffentlichung von Nvidias Quartalszahlen robust. Investoren hoffen auf Einblicke in die Nachfrage nach KI-Chips und die Tragfähigkeit des Börsenaufschwungs. Nvidia, weltweit führender Hersteller von KI-Chips, wird voraussichtlich ein Umsatzwachstum von über 50 % für 2025 vermelden. Allerdings bleibt unsicher, wie stark die US-China-Spannungen Nvidias Geschäfte in China belasten. Für die Märkte sind die Nvidia-Zahlen ein Barometer für KI-Investitionen und geopolitische Risiken.
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