Warten auf den Inflationsschub
Die US-Konsumentenpreise legten im Juli um 0,2 % im Monatsvergleich zu. Der ohne Lebensmittel und Energie ermittelte Kernindex stieg um 0,3 %. Angesichts der potenziell preistreibenden US-Zollpolitik bleibt die Inflation somit auch im Juli verhalten. Der Preisanstieg war im Monatsvergleich sogar etwas schwächer als im Juni. Hierfür waren sinkende Energiepreise hauptverantwortlich. Unter Ausklammerung von Lebensmitteln und Energie hat sich der Preisauftrieb dagegen etwas beschleunigt. Die entsprechende Jahresrate war mit 3,1 % so hoch wie zuletzt im Februar. Preistreiber im Kernsegment waren allerdings vor allem Dienstleistungen. Das Warten auf den großen Zollschub im Warensegment geht hingegen in die nächste Runde. US-Präsident Trump dürfte sich in seinen Rufen nach sinkenden Fed-Leitzinsen bestärkt sehen.
ZEW-Index enttäuschend
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im August von 52,7 auf 34,7 Punkte gefallen. Auch die Lage beurteilten die befragten Finanzmarktteilnehmer schlechter als vor einem Monat. Die Lageeinschätzung sank von -59,5 auf -68,6 Zähler. Nach den jüngsten enttäuschenden Daten aus der Industrie ist dies der nächste Dämpfer. Die Zollvereinbarung mit den USA hätte für die Unternehmen zwar noch deutlich ungünstiger ausfallen können, wie man am Beispiel der Schweiz mit einem Zollsatz von 39 % sehen kann. Aber dennoch bedeuten die Zölle eine spürbare Zusatzbelastung für die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Zudem schwebt über den Unternehmen die bange Frage, wie lange der Friede an der Handelsfront wohl anhalten mag.
Doch keine Zölle auf Gold
Vergangene Woche sorgte ein Zeitungsbericht über angebliche neue Zölle auf bestimmte Goldprodukte für Aufruhr am Goldmarkt und trieb die Notierungen für das Edelmetall nach oben. Demnach wären auf die in den USA übliche Barrengröße länderspezifische Einfuhrzölle angefallen. Da die Goldimporte für die USA vor allem aus der Schweiz geliefert werden, hätte der Zoll somit 39 % betragen. Donald Trump höchstpersönlich gab über die sozialen Medien am Montag Entwarnung und sorgte für Entspannung am Goldmarkt: "Auf Gold werden keine Zölle erhoben!".
Für die Schweiz bringt diese Ankündigung nur ein wenig Erleichterung. Die umfangreichen Goldexporte in die USA rühren daher, dass die Schweiz als Hauptdrehscheibe im internationalen Goldhandel fungiert. In der Eidgenossenschaft wird Gold in Raffinerien lediglich in andere Formen umgeschmolzen, da z.B. an den Handelsplätzen in London und New York unterschiedliche Standards gelten. Die Wertschöpfung in der Schweiz ist dabei gering. Hart vom 39 %-Zoll getroffen sind dagegen wichtige Schweizer Branchen wie die Uhrenindustrie, Präzisionsinstrumente und der Maschinenbau. Mehr als die Hälfte der helvetischen Exporte in die USA entfallen allerdings auf die Pharmaindustrie. Diese ist bisher noch von den Zöllen ausgenommen.
Berichtssaison geht weiter
Am heutigen Handelstag stehen keine Makrodaten aus der ersten Reihe auf dem Kalender. Gleich um 8.00 Uhr werden die finalen Daten zur deutschen Inflation im Juli gemeldet. Wir gehen von einer Bestätigung des vorläufigen Wertes von 2 % aus. Zudem läuft nach wie vor die Berichtssaison. Heute bietet unter anderem E.ON einen Einblick in die Bücher.
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