04.07.20, 16:52

Märkte laufen voraus – kommt die Konjunktur hinterher?


Beginnen wir mit der guten Nachricht: Die Finanzmärkte und die Konjunktur laufen derzeit in die gleiche Richtung! Offensichtlich lag der Corona-bedingte Tiefpunkt der globalen wirtschaftlichen Aktivität im April. Die Konjunkturdaten für Mai und Juni passen zu dem Erholungspfad und verbessern sich im Zuge der Lockerungsmaßnahmen in den Industrieländern, da sich dort die Infektionslage überwiegend entspannt hat. Die Aktienmärkte kennen seit ihrem Tiefpunkt im März fast nur eine Richtung, und zwar nach oben. Der entscheidende Unterschied zwischen der Konjunktur und den Aktienmärkten liegt allerdings im Tempo. Die Marktteilnehmer sind spürbar optimistischer als Unternehmen, Konsumenten und auch als Volkswirte. Für letztere ist derzeit die Analyse der Abweichung der Erholungsgeschwindigkeit zwischen Märkten und Konjunktur die Eine Million Euro-Frage.

Nach wie vor spielt die Corona-Pandemie die dominierende Rolle für den makro-ökonomischen Ausblick. Hinsichtlich der Neuinfektionen sieht es in Indien und weiten Teilen Lateinamerikas düster aus. Auch in den USA haben zu frühe Lockerungen der Kontaktbeschränkungen jüngst zu Rekordwerten bei den Neuinfektionszahlen geführt. Vor die-sem Hintergrund fällt es schwer, die beinahe geradlinige Aufwärtsbewegung der Märkte uneingeschränkt als positives Konjunktursignal zu sehen. Denn das Hochfahren der Produktion ist weiterhin von der gehemmten globalen Nachfrage belastet. Einige Länder – wie Deutschland – werden voraussichtlich Ende 2021 ihr Vor-Rezessions-Produktionsniveau erreichen, für Länder wie Brasilien, Italien oder Spanien ist jedoch nicht vor 2022 damit zu rechnen.

Um im Bild zu bleiben: Die vorausgeeilten Aktienmärkte werden Tempo herausnehmen müssen. Für den Sommer sind hohe Kursschwankungen mit zwischenzeitlichen Rücksetzern zu erwarten. So kann die Konjunktur quasi aufholen, sodass mit Blick auf kommendes Jahr Märkte und Konjunktur wieder Schulter an Schulter den Weg der Erholung fortsetzen, wenn vor allem die aufgelegten Konjunkturprogramme ihre Schubwirkung vollständig entfalten. Eins ist klar, die Wucht der expansiven Geld- und Finanzpolitik darf unter keinen Umständen unterschätzt werden. Die Zinsen bleiben auf geraume Zeit unterstützend niedrig.

Andere Themen verstummen fast unter der erdrückenden Dominanz der Corona-Pandemie. Seien es die aktuellen geschwundenen Wiederwahlchancen von US-Präsident Trump, die eine noch konfrontativere Politik der USA erwarten lassen. Sei es der zum Jahreswechsel drohende Brexit ohne Abkommen aufgrund der überaus zähen Verhandlungen zwischen den Briten und der Europäischen Union. Diese Themen wie auch die Abweichungsanalyse zwischen den Märkten und der Konjunktur lassen im Sommer viel Auf und Ab an den Märkten erwarten. Es bleibt spannend, wie dieses Rennen weitergeht.

Hier lesen Sie die gesamte Prognose.

 


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