07.03.20, 08:56

Coronavirus: Die Welt hält den Atem an


Bis weit in den Februar hinein haben die Finanzmärkte erfolgreich den diversen politischen Risiken und sogar dem Ausbruch des Coronavirus vor allem in China getrotzt. An den Börsen erreichten die Indizes neue Allzeithochs, so auch der Deutsche Aktienindex DAX. Ende Februar hat es die Aktienmärkte dann aber doch erwischt: Trotz einer geringer werdenden Anzahl an Neuinfektionen in China stellte die weltweite Ausbreitung des Coronavirus (vor allem in Südkorea, Italien und dem Iran) alles andere in den Schatten. So hielten die Börsianer unvermittelt die Luft an, und es kam zu einem erheblichen Kursrutsch an den globalen Börsen. Ebenso gingen die Renditen an den Rentenmärkten in den Keller.

Die Belastungen der Infektionswelle für die Weltwirtschaft sind unserer Einschätzung nach unverändert als zeitlich begrenzt zu bezeichnen, sie sind aber gewichtiger und halten etwas länger als bislang gedacht. Denn erstens sind Lieferkettenunterbrechungen absehbar, zweitens gibt es Absatzprobleme (vor allem nach China), und drittens dürfte sich die Stimmung bei Unternehmern und Verbrauchern eintrüben, was zu einer Investitions- und  Konsumzurückhaltung führt. Bei der Abschätzung der Belastungen des Coronavirus für die Weltwirtschaft kann es sich bei unserer aktuellen Prognose nur um eine Momentaufnahme handeln, die von ungewöhnlich hoher Unsicherheit gekennzeichnet ist. Da in Europa so rigide Quarantänemaßnahmen wie in China unrealistisch sind, ist eine weitere Ausbreitung des Coronavirus mit all ihren negativen Folgen nicht zu verhindern. Daher wird die Konjunktur auch im zweiten Quartal spürbar gedämpft, die gesamtwirtschaftliche Erholung dank der Nachholeffekte dürfte sich mithin in die zweite Jahreshälfte 2020 verlagern. Für das Gesamtjahr 2020 bleibt nur noch ein Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts von 2,4 % (bisherige Prognose: 3,0 %) übrig.

Wie ernst die jüngsten Entwicklungen genommen werden, zeigen die Kommunikation und erste Maßnahmen seitens der Notenbanken und der Finanzpolitik. Eine negative Abwärtsspirale aus schwächerer Konjunktur und labilerer Finanzmärkte muss unbedingt vermieden werden. Rasche Zinssenkungen oder Liquiditätsmaßnahmen wie auch Konjunkturpakete sollen die Welt schnell wieder etwas aufatmen lassen. Nur so wird es möglich sein, dass sich Finanzmarktteilnehmer durchringen können, durch die zeitweilige Konjunkturschwäche hindurchzuschauen und auf ein U-förmiges Erholungsszenario zu setzen. Dies könnte auch zu einer rascheren Überwindung der Marktschwäche beitragen als wir es derzeit erwarten. Umgekehrt ist aber auch ein weiteres Abrutschen der Konjunkturprognosen und Aktienmärkte denkbar, wenn die Skepsis gegenüber dem Coronavirus und der Wirksamkeit der Gegenmaßnahmen anhält oder sogar ansteigt. Kurz gesagt: Die kommenden Wochen werden zunächst weiter von ungewöhnlich starken Kursschwankungen an den Börsen geprägt sein.

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