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14.11.19, 14:00

In Sicherheit wiegen


An den Finanzmärkten konnte man in den letzten Wochen beobachten, wie gut es tut, wenn geopolitische Unsicherheiten nachlassen. Der ungeordnete Brexit ohne Vertrag ist quasi vom Tisch. Auch mit Blick auf die weitere Eskalation der Strafzollspirale im Handelskonflikt der USA mit China und der Europäischen Union gibt es Entspannungssignale. Und so wiegen sich die Finanzmärkte derzeit in relativer Sicherheit. Es stört an dieser Stelle überhaupt nicht, dass die Konjunkturindikatoren eher gemischt gemeldet werden und von auflebender wirtschaftliche Dynamik weiterhin keine Spur ist. Entscheidend ist, dass die Wahrscheinlichkeit eines freien konjunkturellen Falls abgenommen hat und das Schreckgespenst einer aufziehenden tiefen Rezession verschwunden ist.

Vor diesem Hintergrund haben sich die US-Börsen auf frische Allzeithochs emporgearbeitet, und auch der Deutsche Aktienindex DAX robbt sich an seinen Höchststand von Januar 2018 heran. Im Gleichklang reagieren die Anleihemärkte: Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ist erstmals seit Juli 2019 wieder über -0,3 % gestiegen. Auch der Goldpreis bröckelte etwas ab. Insgesamt durfte es bei vielen großen Anlegern etwas mehr Risiko in den eigenen Portfolien sein als noch vor Monatsfrist. Diese Marktentwicklungen können vor allem auf der Aktienseite kurzfristig noch etwas weiterlaufen. Doch sehen wir keine grundlegend veränderte fundamentale Perspektive. Die weltwirtschaftliche Dynamik hat nachgelassen, rutscht aber nicht weiter ab. Damit werden weitere Abwärtsrevisionen der Unternehmensgewinne unwahrscheinlicher.

Die Inflationsentwicklung bleibt sehr verhalten. Es gibt daher keine Veranlassung für die Notenbanken, den in diesem Jahr eingeschlagenen Kurs der erneuten geldpolitischen Lockerung umgehend zu korrigieren.

Zinserhöhungen stehen bis auf weiteres nicht auf der Agenda, daran ändert die freundlichere Risikoeinschätzung der Märkte zunächst einmal nichts.

Insgesamt bleibt damit das Bild der geopolitischen Verkrampfungen erhalten, denen sich die Notenbanken bereitwillig stützend entgegenstellen. Die anstehenden Parlamentswahlen im Vereinigten Königreich dürften richtungsweisend für die weiteren Brexit-Perspektiven werden. Insbesondere die US-Präsidentschaftswahlen werfen ihre Schatten voraus. Auch die Unruhen in Lateinamerika und Hongkong zeigen, dass es definitiv nicht die Zeit ist, um sich allzu sehr in Sicherheit zu wiegen. Dies ist kein Umfeld, in dem Unternehmen eine dynamische Investitionstätigkeit entfalten und mit Zuversicht ihre Kapazitäten erhöhen. Und die von der Europäischen Zentralbank so lange ersehnte Inflationsrate von 2 % bleibt außer Sichtweite. So wird es in der nächsten Zeit auch schnell wieder Phasen von Zweifeln an den Märkten geben, weil die konjunkturelle Dynamik zu wenig mitreißend ist. Vorsicht bleibt geboten, aber es ist auch viel Platz für gelassene Zuversicht.

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