11.11.19, 11:12

Weiter aufwärts


Wochenrückblick: Die Hinweise auf eine konjunkturelle Stabilisierung verdichten sich, die Stimmung in den Unternehmen hat sich leicht aufgehellt. Dazu tragen auch die friedlicheren Töne im Handelsstreit zwischen den USA und China bei. Im besten Fall könnte eine Einigung bei einer Reihe von strittigen Punkten sogar zu einer teilweisen Rücknahme der Strafzölle führen. Die Aktienmärkte quittierten die jüngste Entwicklung mit Begeisterung. In den USA wurden neue Rekordmarken erreicht. Auch beim DAX kommt das Allzeithoch aus dem Januar 2018 von 13.560 Punkten in Sichtweite. Die Anleihemärkte meldeten Kursverluste: Die Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen stiegen – u.a. wegen höherer Inflationsprämien – erstmals seit vier Monaten wieder über -0,3 % an.

Aktien: Einige wichtige Aktienmärkte erreichten in der letzten Woche neue Jahreshöchststände, der S&P 500 in den USA sogar neue Allzeithochs. Für den DAX sind es noch rund 3 % bis zu einem neuen Rekordhoch. Hauptgründe für die Kursgewinne waren weitere Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Die Unternehmensberichtssaison verläuft weiter erfreulich, was die Märkte zusätzlich stützt. In dieser Woche stehen die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China bzw. zwischen den USA und Europa sowie neue Konjunkturdaten im Fokus. Die Berichtssaison für das dritte Quartal neigt sich langsam ihrem Ende zu, könnte aber mit Blick auf die Vielzahl der berichtenden Unternehmen in Europa durchaus noch Stoff für Marktbewegungen bieten.

Renten: In der vergangenen Woche verzeichneten die Bundrenditen einen deutlichen Anstieg. Dieser Anstieg könnte sich durchaus noch fortsetzen, wobei die Kurven sich etwas versteilen dürften. Verkaufsdruck sollte dabei vor allem von zwei Faktoren ausgehen: Marktteilnehmer mit gemischten Mandaten dürften weiterhin in Anleihen relativ zu ihrer Benchmark übergewichtet sein und diese Positionen nun reduzieren. Zudem sind die seit Jahresanfang aufgelaufenen Kursgewinne bei Rentenpositionen weiter erheblich. Da ist die Verlockung groß, Gewinne noch vor dem Jahresende mitzunehmen und Duration zu verkürzen. Allerdings sollte die Dynamik des Renditeanstiegs geringer werden, weil die Stabilisierung des Wachstumsausblicks in der Eurozone kaum zu echten Aufwärtsrevisionen beim Wachstum und den Inflationserwartungen führen dürfte.

Rohstoffe: Während beim Außenwert des Euro gegenüber dem Schweizer Franken gepflegte Langeweile herrschte, verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt an Boden. Der US-Dollar dürfte von dem positiven Fortgang der Handelsgespräche und den spürbar gestiegenen US-Renditen profitiert haben. Diese beiden Argumente sprechen auch tendenziell gegen Gold, was dazu geführt hat, dass der Preis für das Edelmetall in US-Dollar-Notierung auf ein Dreimonatstief gefallen ist.
 
Wochenausblick: Alle Augen bleiben auf die Handelsgespräche zwischen den USA und China gerichtet. Aber auch die Haltung der US-Regierung gegenüber Europa rückt stärker ins Blickfeld. Dass Washington in dieser Woche die viel diskutierten Autozölle gegenüber der EU ankündigt, ist derzeit jedoch unwahrscheinlich. Spannend wird bei der Veröffentlichung des ZEW-Konjunkturindex, ob er die Bodenbildung in der hiesigen Wirtschaft bestätigt. Zudem werden die Daten zum Wachstum der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal gemeldet. Trotz der aktuellen Aufhellungssignale dürfte es hier bestenfalls zu einer Stagnation gekommen sein. Doch das ist Vergangenheit. Da die Märkte die Zukunft handeln, könnte die Erleichterungsrallye durchaus noch etwas anhalten.

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