USD: Ich möchte nicht ausschließen, dass es US Präsident Donald Trump heute gelingt, mit seiner State of the Union-Rede die Märkte zu bewegen. Denn viele der asiatischen Märkte sind in dieser Woche anlässlich des Neujahrsfestes geschlossen und größere Datenveröffentlichungen lassen nach dem Shutdown noch immer auf sich warten. Der Markt lechzt also nach neuen Impulsen. Nachdem die Fed vorerst keine weiteren Zinserhöhungen ins Auge fasst, dürfte Trump (gestärkt von einem gestrigen Abendessen mit Fed Chair Jerome Powell) zumindest keinen Anlass für weitere Kritik an der US-Geldpolitik haben. Mein Fokus liegt stattdessen vor allem auf Hinweisen zu den Handelsgesprächen. Eine Einigung zwischen den USA und China wird letztendlich davon abhängen, ob Trump diese möchte oder nicht – vollkommen unabhängig davon, was ökonomisch rational ist. Die State of the Union könnte einen Eindruck geben, aus welcher Richtung der Wind aus Washington in dieser Sache derzeit weht.
AUD: Überraschend schwache Einzelhandelsdaten vermiesten dem AUD heute den Start in den Tag. Dafür erwischte die wenig später erfolgende Zinsentscheidung der australischen Zentralbank (Reserve Bank of Australia, RBA) wohl einige pessimistische Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß, weshalb der AUD letztendlich zulegen konnte. AUD-USD handelt damit weiter in der Mitte der Handelsspanne von 0,70-0,74. Das heutige Statement deutet darauf hin, dass sich das auch erst einmal nicht ändert, denn die RBA scheint unerschütterlich an ihrer abwartenden Haltung festzuhalten. Nachdem die Fed vergangenen Mittwoch ins taubenhafte Lager umschwenkte, hatten wohl einige Marktteilnehmer erwartet, dass die RBA die Gunst der Stunde nutzen würde und ihren geldpolitischen Ausblick ebenfalls den vorsichtigeren Markterwartungen anpassen würde. Immerhin pochte die RBA bisher darauf, dass der nächste Zinsschritt nach oben und nicht nach unten gehen würde, während der Markt eine Zinssenkung in den kommenden 12 Monaten für immer wahrscheinlicher hält.
Doch obwohl die RBA in ihrem Statement durchaus höhere Abwärtsrisiken eingesteht, auf die Anpassungen am heimischen Immobilienmarkt verweist und anführt, dass die Inflation wohl langsamer als erwartet zu ihrem Ziel zurückkehrt, bleib die RBA in ihrem Kommuniqué bei ihrer neutralen Ausrichtung. Vorerst zumindest. In der kommenden Nacht kann RBA-Gouverneur Philip Lowe in einer Rede näher darauf eingehen, ob er auch weiterhin davon ausgeht, als nächstes irgendwann den Leitzins anheben zu können. Und am Freitag wird das Monetary Policy Statement einen genaueren Einblick in die aktuelle Lage der australischen Wirtschaft geben. Es stimmt, die Inflation verharrt am unteren Ende des Zielbandes der RBA, weshalb es keinen Grund für übereilte Zinserhöhungen gibt. Doch ohne eine weitere Eskalation des Handelsstreites zwischen den USA und China spricht viel dafür, dass die australische Wirtschaft auch weiter solide wächst und die RBA früher oder später die Zinsen anheben kann. Da derzeit aber noch nicht absehbar ist, wann genau das der Fall sein wird, erscheint uns die neutrale Ausrichtung der RBA bis auf weiteres angemessen. Angesichts der taubenhafteren Fed dürfte das schon ausreichen, die Unterseite in AUD-USD zu begrenzen.
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