17.01.19, 14:34

Palladium eilt von Rekord zu Rekord

Energie: Die US-Lagerdaten haben den Anstieg der Ölpreise gestoppt. Brent handelt am Morgen bei rund 61 USD je Barrel, WTI bei 52 USD. Zwar verzeichneten die US-Rohölvorräte in der letzten Woche laut US-Energieministerium einen Rückgang um 2,7 Mio. Barrel. Dem standen allerdings erneut kräftige Anstiege bei den Ölprodukten gegenüber. Allein die Benzinvorräte stiegen um weitere 7,5 Mio. Barrel. In den letzten vier Wochen summiert sich der Lageraufbau bei Benzin auf 25 Mio. Barrel. Die Lagerbestände liegen damit nur noch knapp unter dem vor zwei Jahren verzeichneten Rekordniveau. In der Folge fiel der Crackspread für US-Benzin deutlich unter 7 USD je Barrel auf den tiefsten Stand seit Herbst 2013. Die US-Raffinerien verarbeiten somit deutlich mehr Rohöl als benötigt. Falls die Raffinerien wegen der niedrigen Margen die Verarbeitung einschränken, würde die geringere Nachfrage nach Rohöl zu steigenden Rohöllagerbeständen führen. Derzeit hilft den Raffinerien allerdings noch der deutlich höhere Crackspread für Diesel/Heizöl, was an der saisonbedingt höheren Destillatenachfrage liegt. Schränken die Raffinerien die Verarbeitung dagegen nicht ein, steigen die US-Benzinvorräte weiter und die Crackspreads geraten weiter unter Druck. Die US-Rohölproduktion stieg in der letzten Woche auf ein Rekordniveau von 11,9 Mio. Barrel pro Tag. Dies steht im Einklang mit der nach oben revidierten Produktionsschätzung im EIA-Monatsbericht vom Vortag. Heute Mittag veröffentlicht die OPEC ihren Monatsbericht. Im Fokus dürften die Daten zur OPEC-Produktion im Dezember stehen. Reuters und Bloomberg hatten hier bereits einen deutlichen Rückgang gemeldet.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ3H9A Long WTI Oil Future Faktor: 8
CJ3H9H Long Brent Oil Future Faktor: 8
CJ3D4S Short WTI Oil Future Faktor: -8
CJ3D5A Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Die britische Premierministerin Theresa May hat wie erwartet das Misstrauensvotum der Opposition gegen sie überstanden. Sie hat daraufhin die Chefs aller Parteien zu Gesprächen aufgerufen. Am Montag muss sie ihren „Plan B“ vorlegen. Gold hat auf das politische Chaos in Großbritannien nicht reagiert. Es notiert weiter bei gut 1.290 USD je Feinunze.
Losgelöst von den anderen Edelmetallen ist Palladium auf ein neues Rekordhoch von gut 1.390 USD je Feinunze gesprungen. Dass für alle großen Automärkte in den letzten Tagen schwache Absatzzahlen gemeldet wurden, spielt offenbar keine Rolle. Eher werden Nachrichten wie zum Beispiel die geplante Ausweitung eines Streiks auf die Platinminen bei einem großen südafrikanischen Gold- und Platinproduzenten zu Käufen genutzt. Palladium wird unter anderem als Nebenprodukt von Platin produziert. Die Palladium-Terminkurve ist weiterhin stark in Backwardation, was auf Knappheit hindeutet, auch wenn die Leihesätze in den letzten Tagen spürbar gesunken sind. Sowohl der weltweit größte Platin- und Palladiumverarbeiter, Johnson Matthey, als auch das auf Edelmetalle spezialisierte Beratungsunternehmen Metals Focus erwarten für dieses Jahr ein weiteres Angebotsdefizit am globalen Palladiummarkt. Metals Focus beziffert dieses auf 1,1 Mio. Unzen, genauso hoch wie im letzten Jahr. Dies führt demnach zu einem weiteren Abbau der oberirdischen Lagerbestände, die schon seit acht Jahren kontinuierlich fallen. Ende 2019 sollen sie bei rund 12 Mio. Unzen liegen (nach fast 18 Mio. Unzen Ende 2010).

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ7RLP Long Gold-Future Faktor: 4
CJ7RLG Short Gold-Future Faktor: -4

Industriemetalle: Der Aluminiumpreis gibt heute Morgen einen Teil seiner in dieser Woche aufgelaufenen Gewinne wieder ab, da im US-Senat nicht die benötigte Mehrheit zustande kam, um die Aufhebung der Sanktionen gegen den größten russischen Aluminiumproduzenten zu verhindern. Wahrscheinlich wird das Finanzministerium wie geplant die Sanktionen nächste Woche aufheben. Die OECD hat in einem zu Jahresbeginn veröffentlichten Bericht festgestellt, dass die Überkapazitäten am globalen Aluminiummarkt auf Einflussfaktoren außerhalb der Märkte zurückzuführen und das Ergebnis von staatlicher Unterstützung sind. Die OECD sieht diese als einen Grund für den jüngsten Aufbau von Schmelzkapazitäten und zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. In der Wertschöpfungskette in der Aluminiumindustrie sei staatliche Unterstützung demnach üblich. Der OECD-Bericht nennt dabei vor allem China und die Golfstaaten. Aber auch in Indien, Norwegen, Australien und Kanada hätten Produzenten Subventionen erhalten. Passend dazu hat eine staatliche Stelle in China berichtet, dass dort in diesem Jahr wahrscheinlich 3,2 Mio. Tonnen p.a. an neuen Schmelzkapazitäten gebaut werden. Auch die Produktionskapazitäten von Alumina sollen deutlich ausgeweitet werden, und zwar um 5,4 Mio. Tonnen p.a. Andernorts, nämlich in Bahrain, entsteht derzeit die größte Aluminium¬schmelze der Welt. Nachdem die Produktion dort laut eigenen Angaben im letzten Jahr die Marke von 1 Mio. Tonnen geknackt hat, soll die Kapazität in diesem Jahr auf 1,5 Mio. Tonnen p.a. ausgeweitet werden. Das Angebot am globalen Aluminiummarkt bleibt damit reichlich.

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