Der deutsche Aktienmarkt stand am Donnerstag in Reaktion auf eine falkenhaft interpretierte Geldpolitik der US-Notenbank vom Vorabend kräftig unter Druck. Marktbeobachter hatten sich erhofft, dass die Fed mit Blick auf den in Aussicht gestellten Zinspfad für 2019 noch weiter zurückrudert als die Reduktion der anvisierten weiteren Leitzinsanhebungen von drei auf zwei. Der DAX schloss 1,44 Prozent tiefer bei 10.611 Punkten. MDAX und TecDAX verloren 2,07 und 2,52 Prozent. Die Marktbreite gestaltete sich sehr schlecht. In den drei genannten Indizes gab es sechs Gewinner und 97 Verlierer. Das Abwärtsvolumen lag bei 97 Prozent. Im DAX wechselten 126,2 Millionen Aktien (Vortag: 99,5) im Wert von 4,36 Milliarden EUR (10-Tages-Durchschnitt: 4,05) den Besitzer. Alle DAX-Sektoren endeten im Minus. Am deutlichsten verloren Banken (-6,02%), Technologie (-3,29%) und Einzelhandel (-2,97%). Einzige DAX-Gewinner waren Henkel, Merck und Deutsche Börse mit Aufschlägen zwischen 0,04 und 1,12 Prozent. Deutsche Bank büßte belastet von einem negativen Analystenkommentar am Indexende 7,03 Prozent ein. Wirecard verlor nach einem kritischen Presseartikel zur Marktposition des Unternehmens 5,29 Prozent.
An der Wall Street ging der Dow mit einem Minus von 1,98 Prozent auf einem Jahrestief von 22.860 Punkten aus dem Handel. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,57 Prozent abwärts auf 6.243 Zähler. 80 Prozent der Werte an der NYSE verbuchten Abschläge. Das Abwärtsvolumen betrug 82 Prozent. Es gab lediglich vier neue 52-Wochen-Hochs und 1.271 neue Tiefs. Der Volatilitätsindex VIX schloss auf einem 10-Monats-Hoch bei 28,38 Punkten. Alle Sektoren endeten im negativen Terrain.
Am Devisenmarkt musste der US-Dollar gegenüber fast allen anderen Hauptwährungen Verluste hinnehmen. Der Dollar-Index notierte gegen Ende des New Yorker Handels 0,61 Prozent tiefer bei 96,38 Punkten. EUR/USD stieg um 0,68 Prozent auf 1,1451 USD. Stark gesucht war der als sicherer Hafen geltende Yen. Deutlich unter Druck stand die Rohstoffwährung Kanada-Dollar.
Der S&P GSCI Rohstoffindex für 24 Spotpreise sackte um 2,76 Prozent auf 381,78 Punkte ab und markierte damit ein 16-Monats-Tief. Brent-Öl verbilligte sich um 4,32 Prozent auf 54,77 USD. Gold profitierte vom schwachen Greenback und der gestiegenen Risikoaversion und legte um 0,62 Prozent auf ein 5-Monats-Hoch bei 1.264 USD (1.100 EUR) zu.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite um zwei Basispunkte auf 0,10 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gab nach einem volatilen Handel am Ende um einen Basispunkt auf 0,23 Prozent nach. Im Tagesverlauf markierte sie ein 7-Monats-Tief bei 0,20 Prozent. Der Euro-Bund-Future schloss 0,13 Prozent tiefer bei 163,53 Punkten. Die Rendite zehnjähriger US-Treasury Notes kletterte nach der Markierung eines 8-Monats-Tiefs bei 2,75 Prozent um zwei Basispunkte auf 2,79 Prozent.
Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh auf breiter Front schwächer. Der MSCI Asia Pacific Index fiel um 0,83 Prozent auf 144,87 Punkte.
Heute stehen von der Makroseite der GfK-Konsumklimaindikator sowie die US-Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und den persönlichen Ausgaben und Einkommen im Blickpunkt. Aufgrund des großen Verfalls an den Terminbörsen (Hexensabbat) könnte es zu erhöhter Volatilität kommen. Unternehmensseitig richtet sich der Fokus auf Nike. Der adidas-Konkurrent hatte gestern nach US-Börsenschluss erfreuliche und besser als vom Markt erwartete Quartalszahlen vorgelegt. Im nachbörslichen Handel konnte das Papier um rund 7,1 Prozent zulegen. SLM Solutions dürfte hingegen nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung deutlich unter Druck stehen.
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