GBP: Was den Brexit anbelangt, fällt mir dies mittlerweile schwer. Denn angesichts der Vorkommnisse in den letzten Wochen fehlen mir allmählich die Worte. Aber wir möchten positiv in die Zukunft schauen. Deshalb wünsche ich einer Person ganz besonders gute Wünsche für das neue Jahr: Premierministerin Theresa May. Sie hat ein sehr hartes Jahr hinter sich. Aber das neue wird kaum weniger hart werden, fürchte ich, egal, welche Wendung der Brexit schlussendlich nehmen wird. Ein harter Brexit wäre sicherlich der Super-GAU, auch wenn schon beiderseits – von EU und UK – Bemühungen laufen, mögliche Folgen so gut es geht abzufedern. Ich glaube kaum, dass sich den, bis auf ein paar unverbesserliche Hardliner, wirklich jemand wünscht. Aber auch eine Verschiebung von Artikel 50, eine einseitige Absage des Brexit oder ein neues Referendum wären unangenehm für May. Für ein Austrittsabkommen jedweder Art findet sich anscheinend sowieso keine Mehrheit im Parlament. Egal, was am Ende dabei rauskommt: politisch sind die Lager in Großbritannien derart gespalten, dass auf jeden Fall im übertragenen Sinn genügend „faule Eier“ auf May geworfen werden. Denn es wird immer eine politische Gruppierung geben, für die genau das Endergebnis das allerschlimmste und natürlich „völlig untragbar“ ist. Das größte Problem scheint mir in der Brexit-Frage schlussendlich sowieso die Tatsache, dass der große Riss nicht zwischen EU und UK liegt, sondern innerhalb der britischen Politik. Solange hier kein Ansatz von Kompromissbereitschaft zu erkennen ist, bleibt ein No-Deal Exit ein ernstzunehmendes Szenario und die ganze Brexit-Debatte sowieso irgendwie unüberschaubar – letztendlich auch der Grund dafür, warum die Bank of England erst einmal wie gestern die Hände in den Schoß legt, abwartet und Tee trinkt.
Zumindest in den nächsten zwei Wochen könnten wir aber Ruhe haben, was Nachrichten zum Brexit anbelangt. Das britische Parlament ist jetzt in Weihnachtspause und nimmt seine Arbeit erst am 7. Januar wieder auf. Währenddessen wird May versuchen, Unterstützung für ihre Pläne zu erhalten, damit in der Woche vom 14. Januar das Parlament doch noch positive über die Einigung mit der EU entscheidet. Ich drücke ihr die Daumen. Vielleicht bietet diese Ruhe ja die Möglichkeit, sich noch im Pfund abzusichern, auch wenn das natürlich in den letzten Wochen angesichts der gestiegenen Volatilitäten deutlich teurer geworden ist.
USD: Rezessionsängste mit schwächelnden US Renditen, massive Verluste an den Aktienmärkten, Sorgen vor einem Government Shutdown, der heute drohen könnte, wenn der Senat sich quer stellt, und wieder ein Minister, der in den Sack haut und die Regierung Trumps verlässt – alles Geschehnisse, die momentan das Vertrauen in den Dollar erodieren. Er wird deshalb wohl angeschlagen in die Weihnachtsfeiertage starten.
SEK: Ich hatte ja sowieso damit geliebäugelt, dass die Riksbank noch im Dezember den Leitzins anheben sollte und nicht erst im Februar. Ich habe mich daher gefreut, als sie gestern auf ihrer Zinssitzung um 25 Bp auf -0,25% erhöhte. Da sie damit viele im Markt überraschte, konnte die Krone in einer ersten Reaktion aufwerten. Allerdings bleibt die Riksbank vorsichtig, denn sie senkte ihren Zinspfad leicht ab. Die nächste Erhöhung erwartet sie erst im zweiten Halbjahr 2019. Wir sehen uns in unserer Prognose bestätigt, dass die Krone langsam gegenüber dem Euro aufwerten wird.
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