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18.12.18, 13:00

Ölpreise unter Druck

Energie: Die Ölpreise schlossen nach anfänglichen Zuwächsen gestern deutlich im Minus. Am Morgen setzt sich die Talfahrt fort. Brent fällt auf gut 57 USD je Barrel, WTI unter 48 USD. Dies entspricht jeweils dem niedrigsten Niveau seit mehr als einem Jahr. Die Stabilisierung am Ölmarkt ist damit schon wieder Geschichte und die Wirkung der angekündigten Produktionskürzungen nach der OPEC-Sitzung vollends verpufft. Was ist seit gestern passiert? Der anhaltende Ausverkauf an den weltweiten Aktienmärkten schürt offensichtlich Sorgen vor einer Konjunkturabkühlung im nächsten Jahr, was auch Auswirkungen auf die Ölnachfrage hätte. Auf der Angebotsseite berichtete Russland einen Anstieg der Rohölproduktion auf ein Rekordniveau im Dezember von bislang 11,42 Mio. Barrel pro Tag. Dies weckte offenbar Zweifel am Markt, dass Russland seine Produktion wie mit der OPEC vereinbart ab Januar kürzen wird. Zumindest dürfte es einige Monate dauern, bis Russland die zugesagten Kürzungen vollständig umgesetzt hat. Am Abend meldete dann noch die US-Energiebehörde, dass die US-Schieferölproduktion im Dezember erstmals die Marke von 8 Mio. Barrel pro Tag knacken wird. Für Januar erwartet die EIA einen weiteren Anstieg um 134 Tsd. Barrel pro Tag, was auf das Jahr hochgerechnet ein Plus von 1,6 Mio. Barrel pro Tag bedeuten würde. Wichtigster Treiber bleibt das Permian Basin, wo neue Pipelinekapazitäten den Abfluss des geförderten Schieferöls erleichtern. Außerhalb der USA dürfte das Ölangebot im nächsten Jahr allerdings sinken und der globale Ölmarkt damit weitgehend ausgeglichen sein. Der Preisrückgang ist damit fundamental nicht gerechtfertigt.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ3H9A Long WTI Oil Future Faktor: 8
CJ3H9H Long Brent Oil Future Faktor: 8
CJ3D4S Short WTI Oil Future Faktor: -8
CJ3D5A Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Die schwachen Aktienmärkte rund um den Globus, die die hohe Risikoaversion der Marktteilnehmer ausdrücken, unterstützen Gold. Ebenso helfen die zuletzt wieder fallenden Anleiherenditen. Auch die ETF-Zuflüsse setzen sich fort. Gold handelt daher bei knapp 1.250 USD je Feinunze. Heute beginnt in den USA die zweitägige Sitzung der US-Notenbank Fed. Sie dürfte unseres Erachtens die Zinsen ein weiteres Mal anheben, obwohl der Zinsschritt mittlerweile nicht mehr vollständig eingepreist ist, wie an den Fed Fund Futures zu sehen ist. Gegenwind für ihre Zinserhöhungspläne erhielt die Fed letzte Nacht einmal mehr von US-Präsident Trump, der der Fed per Twitter von einer weiteren Zinserhöhung abgeraten hat. Wir denken nicht, dass sich die Fed davon beeindrucken lässt. Wichtig ist daher, wie sich der Fed-Vorsitzende Powell in der Pressekonferenz morgen zur weiteren Zinspolitik äußert. Denn der Markt preist mögliche Zinserhöhungen im nächsten Jahr mehr und mehr aus. Gold in Euro gerechnet notiert bei rund 1.100 EUR je Feinunze. Während sich die Spannungen zwischen der EU und Italien im Haushaltsstreit legen – ein Indiz hierfür ist das Zusammenlaufen der Zinsdifferenz zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen –, wird jetzt offenbar Frankreich zum Sorgenkind. Denn dort könnte das Haushaltsdefizit im nächsten Jahr auf über 3% steigen, was wohl auch mit den Zugeständnissen von Frankreichs Staatspräsident Macron an die Demonstranten im Land zusammenhängt.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2W Long Gold-Future Faktor: 4
CD5B33 Short Gold-Future Faktor: -4

Industriemetalle: Schwache Vorgaben von den Aktienmärkten – die wichtigsten US-Aktienindizes verloren gestern 2% und in Asien sind die Aktienmärkte heute ebenfalls teils deutlich im Minus – belasten heute Morgen auch die Metallpreise. Kupfer fällt unter 6.100 USD je Tonne, Aluminium kostet knapp 1.940 USD je Tonne. Entgegen der Erwartung einiger Marktteilnehmer hat der chinesische Staatspräsident Xi Jinping in seiner Rede zum 40. Jahrestag der Reformen keine neuen Reformen oder Stimulierungsmaßnahmen der Regierung angekündigt. Der Fokus richtet sich daher nun auf die Central Economic Work Conference (CEWC), die morgen beginnt. Zink stemmt sich gegen den Trend und hält sich bei rund 2.540 USD je Tonne. Die chinesische Zinkproduktion ist gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros im November zwar den dritten Monat in Folge auf den höchsten Stand in diesem Jahr gestiegen. Aber trotz der weiteren Erholung von einem Mehrjahrestief im Sommer lag sie noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Klar gestiegen ist im November trotz der niedrigen Preise etwas überraschend auch die Aluminiumproduktion in China. Diese hat auf Tagesbasis ein 4-Monatshoch erreicht und lag fast 20% über dem Vorjahreswert. Fallende Preise für die Rohmaterialien Bauxit und Alumina gaben hier offenbar den Anreiz. Die chinesische Aluminiumproduktion ist klar auf dem Weg zu einem Rekordhoch im Gesamtjahr. Dies sollte auch die Aluminiumexporte hoch halten.

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