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17.12.18, 11:30

Italiens Regierung macht „bella figura“

EUR: Bei all dem Konjunktur-Pessimismus gehen EUR-positive Meldungen fast schon unter. Zum Beispiel die, dass Italiens Regierung ihre Fiskalpolitik zumindest soweit aufhübscht, dass eine Chance besteht, den offenen Streit mit Brüssel beizulegen. Jeder knochentrockene deutsche Volkswirt wird darauf hinweisen, dass die „Bemühungen“ der italienische Regierung großenteils potemkinsche Dörfer sind – sowohl die wundersamen Minderausgaben, die das geplante 2019er Defizit auf 2,04% des BIP drücken, als auch die ebenso wundersamen Mehreinnahmen, die Italiens Regierung heute sucht, um der EU noch mehr „entgegen zu kommen“. D’accord. Aber ist nicht allein die Tatsache, dass Italiens Regierung sich bemüht, eine „bella figura“ zu machen, Grund für Optimismus? Den nicht-italophilen Lesern sei empfohlen, einmal zu googeln, welche Bedeutung „far bella figura“ im Italienischen hat. Es geht nicht nur um Äußerlichkeiten, sondern auch darum, offene Konflikte mit dem Gegenüber zu vermeiden und beide Seiten gut dastehen zu lassen. Das ist immerhin eine Haltung, die über das hinausgeht, was wir befürchtet hatten. Und echte Sparanstrengungen hat ja wohl eh niemand erwartet, oder?

USD: Dass der Dollar seit Anfang Dezember zulegen kann, überrascht mich. Schließlich sind die Markterwartungen für den Fed-Leitzins deutlich gesunken. Nur noch gut 1½ Zinsschritte bis Ende 2019 (inklusive dem, der für diese Woche erwartet wird) sind noch eingepreist. Um in diesem Umfeld USD-Bulle zu sein, muss man für den Rest der Welt schon ganz schreckliche Dinge annehmen.

  • Keine Frage, ich kann mir solche Szenarien vorstellen. Rezession in China (wie auch immer die dort definiert ist) und in Europa; Verwerfungen aufgrund eines ungeordneten Brexit, der Wertschöpfungsketten in Europa zerreißt; vielleicht sogar eine neue Italien-Krise. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
  • Aber wenn ich der Phantasie freien Lauf lasse, kann ich mir auch für die US-Wirtschaft Horror-Szenarien vorstellen: ein Auslaufen der Steuersenkung-Effekte, das sich zu einer Abwärtsspirale auswächst (Ökonomen nennen das: Akzelerator-Effekt); einen „government shutdown“, über den sich Repräsentantenhaus und Weißes Haus dauerhaft ineinander verbeißen und der über die direkten Effekte hinaus das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der US-Fiskalpolitik erschüttert etc. Und da haben wir noch gar nicht all das angesprochen, was ein durch Sonderermittler angeschossener US-Präsident in Rage sonst noch alles anrichten kann.

Vieles ist möglich. Der Devisenmarkt muss ständig die Myriade möglicher Szenarien wahrscheinlichkeitsgewichtet in Wechselkurse übersetzen. Und das bei immer weniger Marktteilnehmern, die signifikant große Positionen fahren dürfen/wollen. Das geht nicht immer gut. Wenn Sie von mir eine Glaskugel erwarten oder sonstiges geheimes Wissen darüber, welche dieser Szenarien eintreten, dann muss ich Sie enttäuschen: Das weiß ich genau so wenig wie Sie. Meine Aufgabe als FX-Analyst ist es, darauf hinzuweisen, dass momentan der Devisenmarkt den Fokus auf die Risiken außerhalb der USA legt und US-Risiken kaum beachtet. Kann sein, dass die Entwicklungen ihm Recht geben und sich eines der USD-positive Szenarien materialisiert. Wahrscheinlicher ist, dass er sich korrigieren muss.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD910B Long EUR/USD Faktor: 5
CD910C Short EUR/USD Faktor: -5

NOK: Die Norges Bank wird mit ihrem Zinserhöhungszyklus fortfahren. Allerdings ist sie noch vorsichtiger als im September geworden, denn sie hat ihren Zinspfad auf der Zinssitzung letzte Woche leicht gesenkt, hauptsächlich für das Jahr 2020. Der Leitzins wird aufgrund etwas schwächerer Wachstumsaussichten also auf längere Sicht etwas langsamer als zuvor geplant angehoben. Wir fühlen uns nach wie vor wohl mit unserer Prognose, dass die norwegische Krone 2019 langsam gegenüber dem Euro aufwerten und dieser Trend im Jahr 2020 allmählich auslaufen wird.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CE9MCR Long EUR/NOK Faktor: 5
CE9MCS Short EUR/NOK Faktor: -5

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