Marktüberblick: Metro enttäuscht

Der deutsche Aktienmarkt legte am Donnerstag nach der jüngsten Kurserholung eine Verschnaufpause ein. Die EZB hatte wie erwartet auf ihrer Sitzung den Leitzins unverändert gelassen sowie das Ende der Anleihekäufe zum Jahresende beschlossen. Die Notenbank bekräftigte zudem, dass die Zinsen mindestens bis zum Sommer 2019 auf dem aktuellen Niveau bleiben werden. Zum konjunkturellen Ausblick äußerte sich EZB-Präsident Mario Draghi weniger optimistisch. Auf das Kursgeschehen am Aktienmarkt wirkten sich die Beschlüsse und Aussagen jedoch nicht aus. Der DAX schloss 0,04 Prozent tiefer bei 10.925 Punkten. MDAX und TecDAX verbuchten Abgaben von 0,62 und 0,65 Prozent. In den drei Indizes gab es 39 Gewinner und 63 Verlierer. Das Abwärtsvolumen lag bei 65 Prozent. Im DAX wechselten 90,7 Millionen Aktien (Vortag: 106,4) im Wert von 3,32 Milliarden EUR (10-Tages-Durchschnitt: 4,24) den Besitzer. Stärkste Sektoren waren Versorger (+1,57%), Automobile (+0,49%) und Konsum (+0,17%). Am schwächsten präsentierten sich Bauwerte (-1,56%), Technologietitel (-1,32%) und Medienwerte (-0,99%). BMW setzte sich nach erfreulichen Absatzzahlen mit plus 1,93 Prozent an die Spitze des DAX. RWE und E.ON rückten dahinter um 1,89 und 1,40 Prozent vor. Das Schlusslicht im Index bildete Covestro mit einem Minus von 2,63 Prozent. Der Anteilsschein des Chemieunternehmens litt unter einer negativen Analysteneinschätzung. Fresenius SE und HeidelbergCement verloren 2,38 respektive 1,56 Prozent. Metro sackte am Ende des MDAX nach enttäuschenden Geschäftszahlen um 11,14 Prozent ab.

An der Wall Street ging es für den Dow um 0,28 Prozent nach oben auf 24.597 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 endete 0,05 Prozent fester bei 6.768 Zählern. 62 Prozent der Werte an der NYSE schlossen im Minus. Das Abwärtsvolumen lag bei 58 Prozent. Es gab 25 neue 52-Wochen-Hochs und 378 neue Tiefs. Stärkste Sektoren waren Versorger und Immobilien. Sehr schwach präsentierten sich hingegen Rohstoffwerte und Finanztitel.

Am Devisenmarkt notierte der Dollar-Index zum Ende des US-Handels 0,08 Prozent fester bei 97,07 Punkten. EUR/USD gab um 0,04 Prozent nach auf 1,1363 USD. Mit Blick auf die anderen Hauptwährungen ragte das Pfund Sterling mit Zugewinnen gegenüber allen anderen Hauptwährungen hervor. Am schwächsten präsentierte sich der Yen.

Der S&P GSCI Rohstoffindex notierte 1,22 Prozent höher bei 412,91 Punkten. Brent-Öl verteuerte sich um 2,64 Prozent auf 61,74 USD. Die US-Sorte WTI haussierte um 3,52 Prozent auf 52,95 USD. Der Preis für US-Erdgas handelte nahezu unverändert bei 4,14 USD. Comex-Kupfer gab um 0,05 Prozent auf 2,77 USD nach. Gold schwächte sich um 0,24 Prozent auf 1.247 USD (1.094 EUR) ab. Silber, Platin und Palladium gaben zwischen 0,04 und 1,16 Prozent nach.

Am Rentenmarkt kletterte die gegen Mittag festgestellte Umlaufrendite um drei Basispunkte auf 0,14 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen endete nach einem richtungslosen Geschäft einen Basispunkt tiefer bei 0,28 Prozent. Der Euro-Bund-Future notierte am Abend praktisch unverändert bei 162,75 Punkten. Die Rendite zehnjähriger US-Treasury Notes verharrte bei 2,91 Prozent.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh auf breiter Front schwächer. Belastend wirkten enttäuschende Konjunkturdaten (Industrieproduktion/Einzelhandelsumsätze) aus China. Der japanische Tankan-Konjunkturbericht fiel hingegen besser als erwartet aus. Der MSCI Asia Pacific Index fiel um 1,34 Prozent auf 149,24 Punkte. Der S&P 500 Future notierte zuletzt mit 0,64 Prozent im Minus.

Heute stehen von der Makroseite die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone sowie die US-Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion im Fokus. Geschäftszahlen gibt es unter anderem von Stabilus, Isra Vision Systems und Dr. Hönle. Scout24 könnte positive Impulse von einem gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Medienbericht erhalten, wonach das MDAX-Unternehmen einen Verkauf und Rückzug von der Börse prüfe.

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