Energie: Nach einem volatilen Handelsverlauf und einem erneuten Rutsch unter die 60 USD-Marke hat sich der Brentölpreis gestern bis auf 62 USD je Barrel verteuert. Der Preis scheint nicht mehr stark auf eigentlich belastende Nachrichten zu reagieren. So war der am Mittwoch vom DOE vermeldete Rückgang der US-Rohöllagerbestände geringer als erwartet und deutlich unter der Schätzung vom API am Vortag. Der gestrige Bericht der IEA war zwar nicht ganz so negativ wie der OPEC-Bericht vom Mittwoch, aber auch die IEA sieht den Markt aktuell als überversorgt an. So liegen die OECD-Lagerbestände nach dem Anstieg im Oktober um 5,7 Mio. Barrel erstmals seit März über dem Fünfjahresdurchschnitt. Auch verweist die IEA auf die Tatsache, dass in der letzten November-Woche die USA erstmals seit mindestens 1991 mehr Rohöl und Ölprodukte exportiert als importiert haben. Das dürfte zwar vorerst eher die Ausnahme bleiben, doch der Trend zur energetischen Unabhängigkeit der USA ist eindeutig. Im Gegensatz zur OPEC hat die IEA die Schätzung für die Nicht-OPEC-Produktion für 2019 massiv um 415 Tsd. Barrel täglich nach unten revidiert. Deren Anstieg dürfte nunmehr mit 1,5 Mio. Barrel nur unwesentlich das Nachfragewachstum von 1,4 Mio. Barrel täglich übersteigen. Also kommt es maßgeblich auf die OPEC und vor allem Saudi-Arabien an, durch eine disziplinierte Umsetzung der Produktionskürzungsbeschlüsse den Ölpreis unter Kontrolle zu bringen. Saudi-Arabien will deshalb kurzfristig die US-Exporte reduzieren. Ein zweiter Grund dafür dürfte auch der Wunsch sein, den Schein zu wahren und den sichtbaren (wöchentlich vermeldeten) Anstieg der US-Bestände zu vermeiden.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CJ3D4H | Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CJ3D41 | Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CJ3D4S | Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CJ3D5A | Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Der Goldpreis ist gestern Nachmittag unter Druck gekommen, da sich der Euro im Zuge der EZB-Sitzung abschwächte. Zwar hat die EZB formal das Ende der Nettokäufe an den Anleihemärkten beschlossen, dies bedeutet aber nicht gleichzeitig das Ende ihrer lockeren Geldpolitik. Vielmehr dürfte die EZB fällig werdende Anleihen länger reinvestieren als bislang angenommen. Die Wiederanlagen sollen laut EZB-Präsident Draghi noch lange nach der ersten Zinserhöhung fortgesetzt werden. Außerdem dürfte die EZB den Banken im nächsten Jahr neue Langfrist-Kredite (LTROs) anbieten. Die anhaltend lockere Geldpolitik der EZB spricht für Gold als wertstabile Anlage. Ebenso sollten die Brexit-Unsicherheiten zu einer soliden Nachfrage nach Gold beitragen. Denn die gestrige Sitzung des Europäischen Rates zeigte, dass die britische Regierung keinen Plan hat und die restlichen Europäer ihr keine Zugeständnisse machen wollen. Wegen dieser verfahrenen Situation steigt das Risiko eines ungeordneten Brexit.
Der europäische Automarkt zeigte sich auch im November schwach. Daten des Verbands der europäischen Automobilproduzenten (ACEA) zufolge fielen die Neuzulassungen in der EU im Vorjahresvergleich um 8%. Dies war bereits der dritte Monat in Folge mit starken Rückgängen. Die ACEA führt dies nach wie vor auf die Einführung des neuen WLTP-Abgastests Anfang September zurück. Platin und Palladium standen schon gestern unter Druck und geben heute Morgen weiter nach.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CD5B2W | Long | Gold-Future | Faktor: 4 |
CD5B33 | Short | Gold-Future | Faktor: -4 |
CE71G6 | Long | Palladium-Future | Faktor: 4 |
CE71GB | Short | Palladium-Future | Faktor: -4 |
Industriemetalle: Chinas Industrieproduktion ist im November gemäß Daten des Nationalen Statistikbüros gegenüber Vorjahr nur um 5,4% gewachsen und hat damit die Erwartungen deutlich verfehlt. Die Wachstumsrate ist zudem die schwächste seit zehn Jahren. Da auch die Einzelhandelsumsätze klar hinter den Erwartungen zurückblieben, schürt dies Sorgen unter den Marktteilnehmern, dass sich die chinesische Wirtschaft abkühlt. Entsprechend stehen heute die asiatischen Aktienmärkte unter Druck – ein Ausdruck höherer Risikoaversion – und die Metallpreise sind allesamt im Minus. Dagegen legt der Preis für Betonstahl in China leicht zu, da die chinesische Stahlproduktion im November auf Tagesbasis den zweiten Monat in Folge auf den niedrigsten Wert seit April gefallen ist. Die geringere Stahlproduktion ist aber wohl weniger den angeordneten Kürzungen während der seit Mitte November laufenden Wintersaison geschuldet. Vielmehr haben die Stahlhersteller ihre Produktion „freiwillig“ wegen deutlich gefallener Margen gekürzt. Im Vergleich zum Vorjahr wurde im November allerdings deutlich mehr Stahl produziert, so dass China in diesem Jahr auf dem Weg zu einer rekordhohen Produktion von über 920 Mio. Tonnen ist. Eine staatliche Planungsstelle geht davon aus, dass die Produktion im nächsten Jahr auf rund 900 Mio. Tonnen zurückfallen wird, da die Stahlnachfrage zurückgehen dürfte. Eine schwächere Stahlnachfrage sei demnach im Immobiliensektor, der Autoindustrie und im Energiebereich zu erwarten.
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