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13.12.18, 13:35

Palladium in immer neuen Sphären

Energie: Wir haben gestern unseren Ausblick für den Energiesektor veröffentlicht. Wir gehen davon aus, dass auch im nächsten Jahr die Energiepreise sehr schwankungsfreudig bleiben. Denn die (geo-)politischen Faktoren spielen mittlerweile an fast allen Märkten eine sehr wichtige Rolle, ob bei CO2-Emissionen, dem Kohlemarkt oder den Treibstoffen. Der Ölmarkt wird aktuell vor allem durch angebotsseitige Faktoren und freiwillige Produktionskürzungen seitens der OPEC und ihrer Verbündeten beeinflusst. Wir erwarten, dass die vereinbarten Produktionsschnitte mehrheitlich umgesetzt werden, was den Markt im Laufe des Jahres vom Überangebot bereinigen und dem Brentölpreis wieder auf die Beine verhelfen wird. Ende 2019 erwarten wir einen Brentölpreis von 70 USD je Barrel, ebenfalls Ende 2020.

Die OPEC selbst zweifelt in ihrem Monatsbericht jedoch an, dass die vereinbarten Kürzungen ausreichen. Nach einer vor allem Russland geschuldeten Aufwärtsrevision der Nicht-OPEC-Produktion um 190 Tsd. Barrel für dieses Jahr – diese soll nun um 2,5 Mio. Barrel täglich ggü. Vorjahr steigen – dürfte der globale Nachfragezuwachs dadurch komplett gedeckt werden. Der Bedarf an OPEC-Öl ist deshalb laut dem OPEC-Bericht 1,1 Mio. Barrel niedriger als im Vorjahr und sollte im nächsten Jahr um weitere 1 Mio. Barrel täglich fallen. Wir sprechen deshalb in Bezug auf die OPEC-Strategie häufig von einem „Schrecken ohne Ende“, denn um den Preis zu stabilisieren – und darum geht es der OPEC in erster Linie, trotz anderweitiger Äußerungen – muss die OPEC jedes Jahr mehr Produktion freiwillig vom Markt nehmen. Man kann das über einen längeren Zeitraum machen, jedoch nicht ewig.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ3D4H Long WTI Oil Future Faktor: 8
CJ3D41 Long Brent Oil Future Faktor: 8
CJ3D4S Short WTI Oil Future Faktor: -8
CJ3D5A Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold zeigt sich stabil bei rund 1.245 USD je Feinunze und wird von weiteren kräftigen ETF-Zuflüssen unterstützt. Seit Wochenbeginn sind den Gold-ETFs fast 16 Tonnen zugeflossen. Dass die britische Premierministerin Theresa May gestern in ihrer eigenen Partei ein Misstrauensvotum überstanden hat, verhindert heute Morgen wohl einen Preisanstieg von Gold. Die Marktteilnehmer werden heute auf die EZB-Sitzung schauen, auf der EZB-Präsident Mario Draghi wohl bestätigen wird, dass die EZB ihre monatlichen Anleihekäufe zum Jahresende einstellt.

Den Palladiumpreis scheint nichts zu stoppen. Nachdem er gestern schon um 1,5% zugelegt hat, steigt er heute Morgen auf ein neues Rekordhoch von über 1.270 USD je Feinunze. Preistreiber dürften nach wie vor die Meldungen aus China sein, wonach die Regierung die Importzölle auf US-Autos von derzeit 40% auf 15% zurücknehmen wird. Hinzu kommt, dass wohl spekulative Finanzinvestoren auf den fahrenden Zug aufspringen und somit den Preis immer höher treiben. Schon in der Woche zum 4. Dezember lagen die Netto-Long-Positionen bei Palladium laut CFTC-Statistik auf dem höchsten Stand seit über neun Monaten. Der Preisanstieg hat daher unseres Erachtens keine solide fundamentale Grundlage und das Preisniveau ist aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt. Wir erwarten daher in den nächsten Monaten eine deutliche Preiskorrektur. Platin wurde gestern von Palladium mit nach oben gezogen und entwickelte sich sogar zum Outperformer im Edelmetallsektor. Mit gut 800 USD je Feinunze handelt es aber nach wie vor auf niedrigem Niveau.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2W Long Gold-Future Faktor: 4
CD5B33 Short Gold-Future Faktor: -4
CE71G6 Long Palladium-Future Faktor: 4
CE71GB Short Palladium-Future Faktor: -4

Industriemetalle: Der Aluminiumpreis profitiert nicht vom halbwegs freundlichen Marktumfeld für Industriemetalle und notiert unter 1.940 USD je Tonne. Damit kostet Aluminium nur etwa 20 USD mehr als in seinem Jahrestief Ende November. Das Economic Policy Institute, ein Think Tank aus Washington, hat eine Studie veröffentlicht, derzufolge die Zollpolitik von US-Präsident Trump zu einer höheren lokalen Produktion und mehr Arbeitsplätzen in den USA führt. So geht das Institut davon aus, dass die US-Aluminiumproduktion aufgrund von Expansionsprojekten in diesem Jahr um 67% ausgeweitet wird. Demnach seien in den USA sieben Schmelzen aktiv. Ein großer US-Aluminiumproduzent erwartet sogar, dass die Produktionskapazitäten in den USA um über 650 Tsd. Tonnen ausgeweitet werden. Bei deren Vollauslastung könnte sich die US-Aluminiumproduktion vom 2017er Niveau aus fast verdoppeln. Daten von WBMS zufolge ist die Aluminiumproduktion in den USA von Januar bis August im Vorjahresvergleich aber „nur“ um gut 11% gestiegen. Die US-Regierung hatte die im April eingeführten Importzölle allerdings erst im Juni erweitert, so dass sich die volle Wirkung erst im Laufe des zweiten Halbjahres entfaltet hat. Da die Zölle die lokale Produktion attraktiver machen, ist es verständlich, dass US-Alu-miniumproduzenten und Handelsgruppen für eine Beibehaltung der Zölle plädieren. Die dadurch höheren Kosten tragen aber die Verbraucher in den USA, was sich in den anhaltend hohen physischen Prämien von über 19 US-Cent je Pfund bzw. gut 420 USD je Tonne widerspiegelt.

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