19.11.18, 14:43

Hoher Pessimismus bei Gold und Silber

  • Gegensätzliche Präferenzen der spekulativen Finanzanleger bei Rohöl und Erdgas
  • Spekulative Netto-Short-Positionen bei Gold und Silber deutlich gestiegen
  • Philippinische Regierung erlaubt Wiederöffnung von Minen unter Bedingungen
  • Hoffnung auf Annäherung im Handelsstreit bekommt auf APEC-Treffen einen herben Dämpfer
  • Gegensätzliche Präferenzen der spekulativen Finanzanleger bei Rohöl und Erdgas
  • Spekulative Netto-Short-Positionen bei Gold und Silber deutlich gestiegen
  • Philippinische Regierung erlaubt Wiederöffnung von Minen unter Bedingungen
  • Hoffnung auf Annäherung im Handelsstreit bekommt auf APEC-Treffen einen herben Dämpfer

Energie: Auch wenn es genug fundamentale Gründe für den Ölpreisrückgang in den letzten Wochen gegeben hat, ist das Ausmaß des Abverkaufs in der Vorwoche schon erstaunlich. Wir vermuten, dass für den Preisrutsch neben Fundamentalfaktoren auch spekulative Verkäufe verantwortlich waren. Die Spekulanten haben in den letzten sieben Wochen ihre Netto-Long-Positionen bei WTI und Brent bereits um mehr als die Hälfte reduziert. Sie liegen inzwischen auf dem niedrigsten Stand seit Juni/Juli 2017. Dabei wurden in den letzten Wochen sowohl Long-Positionen abgebaut als auch Short-Positionen aufgebaut. Der starke Preisrutsch Anfang letzter Woche dürfte in den Zahlen schon enthalten sein, da er noch in der Berichtswoche stattfand. Wahrscheinlich hängt auch der massive Preisanstieg bei Erdgas – der Preis für US-Gas hat sich seit Anfang November um rund 50% verteuert – mit dem Verhalten der Spekulanten zusammen. Spiegelbildlich zu Rohöl sind die Netto-Long-Positionen bei US-Erdgas am 13. November auf ein 18-Monatshoch von 286 Tsd. Kontrakten gestiegen. Auch dies ist die Entwicklung eines mehrwöchigen Trends. Seit Mitte September haben sich die Netto-Long-Positionen mehr als verdreifacht. Dies war dabei je zur Hälfte auf einen Aufbau von Long-Positionen und einen Abbau von Short-Positionen zurückzuführen. Der jüngste Preisanstieg auf ein 4-Jahreshoch geschah dabei erst nach dem Stichtag und ist daher noch in der Statistik nicht enthalten. Die Netto-Long-Positionen bei US-Erdgas dürften daher mittlerweile noch größer sein. Damit besteht ein beträchtliches Korrekturpotenzial, sollten die Spekulanten diese Positionen auflösen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD4H72 Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 4
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CD4H79 Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -4
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold startet leicht schwächer in die neue Handelswoche, was an freundlichen Aktienmärkten, leicht steigenden Anleiherenditen und einem nicht mehr weiter fallenden US-Dollar liegt. Es notiert am Morgen bei rund 1.220 USD bzw. 1.070 EUR je Feinunze. Der Preisrutsch von Anfang des Monats bis in die letzte Woche hinein war stark spekulativ getrieben. Dies zeigt die CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer. Denn in der Woche zum 13. November wurden bei Gold wieder im großen Stil Netto-Short-Positionen aufgebaut (+67% auf 79,2 Tsd. Kontrakte). Da sich der Preis seitdem etwas erholt hat, dürften mittlerweile einige Short-Positionen wieder glattgestellt worden sein. Ein ähnliches Bild ergibt sich für Silber. Hier wurden die Netto-Short-Positionen in der Berichtswoche auf 40,8 Tsd. Kontrakte fast verdoppelt. Damit waren auch bei Silber unseres Erachtens die spekulativen Finanzinvestoren maßgeblich für den jüngsten starken Preisrutsch unter die Marke von 14 USD je Feinunze verantwortlich. Während die spekulativen Finanzanleger unter dem Strich auf fallende Gold- und Silberpreise wetten, stehen sie Platin und Palladium optimistisch gegenüber. Nachdem bei Platin über 6½ Monate lang ununterbrochen Netto-Short-Positionen bestanden, wurden nun die zweite Woche in Folge Netto-Long-Positionen registriert. Sie wurden wie bei Palladium leicht ausgeweitet. Der starke Preisanstieg von Palladium gegen Ende letzter Woche ist in der aktuellen CFTC-Statistik noch nicht erfasst. Wir gehen davon aus, dass auch diese Preisbewegung spekulativ getrieben war.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD5B2V Long Gold-Future Faktor: 3
CD5B32 Short Gold-Future Faktor: -3
CE61B2 Long Silber-Future Faktor: 3
CE61B9 Short Silber-Future Faktor: -3

Industriemetalle: An den Industriemetallmärkten zeigt sich ein uneinheitlicher Wochenauftakt. Während zum Beispiel Kupfer und Zink leicht zulegen, gibt Nickel nach. Es fällt um rund 1% auf gut 11.200 USD je Tonne. Die philippinische Regierung hat letzten Freitag ihre Haltung gegenüber der Minenindustrie im Land gelockert. Laut Angaben des Umweltministeriums dürfen neun von zwölf Minen, die vor über einem Jahr geschlossen wurden, wieder öffnen, sofern sie die Missstände beseitigen. Dies ist die bislang letzte Wendung in einem aus Umweltgründen angeordneten Überprüfungsprozess der philippinischen Minen, der seit etwa zwei Jahren läuft. Sollten die Minen tatsächlich wieder öffnen und damit auch wieder Erz exportieren, dürfte sich die Versorgungslage vor allem von Nickel stabilisieren. Die Philippinen sind nach Indonesien der weltweit zweitgrößte Nickelminenproduzent. Wegen der politischen Restriktionen waren die Exporte von Nickelerz in diesem Jahr bislang stark eingeschränkt. Von Januar bis Juli lagen sie Daten von WBMS zufolge klar unter Vorjahr. Sollte in absehbarer Zeit wieder mehr Nickelerz an den Weltmarkt gelangen, dürfte dies zu einer Entspannung der Versorgungslage beitragen. Die International Nickel Study Group hatte schon auf ihrer Herbsttagung Anfang Oktober für 2019 einen besser versorgten Nickelmarkt in Aussicht gestellt, unter anderem wegen den Philippinen. Das erwartete geringere Angebotsdefizit sollte unseres Erachtens zunächst stark steigenden Nickelpreisen entgegenstehen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ3D7J Long Kuper-Future Faktor: 5
CJ3D7R Short Kuper-Future Faktor: -5

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