13.11.18, 14:00

Ölpreise: Trump vs. OPEC

Energie: US-Präsident Trump hat mit einer Twitter-Nachricht die Ölpreise unter Druck gesetzt. Trump brachte darin seinen Wunsch zum Ausdruck, dass Saudi-Arabien und die OPEC die Ölproduktion nicht kürzen. Brent rutschte daraufhin wieder unter die Marke von 70 USD je Barrel, WTI auf 59 USD. Wer gedacht hatte, die verbalen Angriffe des US-Präsidenten auf die OPEC hätten nach den US-Kongresswahlen ein Ende, sieht sich nun also eines Anderen belehrt. Die Frage ist nun, wie Saudi-Arabien und die OPEC darauf reagieren werden. An der Notwendigkeit einer Produktionskürzung bestehen u.E. keine Zweifel. Denn der Ölmarkt ist überversorgt. Passend dazu auch Trump im zweiten Satz seiner Twitter-Nachricht: „Die Preise sollten wegen des Angebots deutlich niedriger sein“. Der heute zur Veröffentlichung anstehende OPEC-Monatsbericht sollte bestätigen, dass der Ölmarkt mit Blick auf 2019 überversorgt ist und damit Kürzungsbedarf besteht. Am Abend veröffentlicht dann noch die US-Energiebehörde EIA ihre neue Schätzung zur US-Schieferölproduktion. Diese dürfte im Dezember ein neues Rekordniveau erreichen und damit zum Überangebot beitragen. Die US-Produzenten dürfte Trumps gestrige Twitter-Nachricht wenig erfreut haben.
US-Erdgas kostet inzwischen fast 4 USD je mmBtu und damit soviel wie zuletzt vor fast zwei Jahren. Die Vorhersage unterdurchschnittlicher Temperaturen in den USA gibt den Preisen weiterhin Auftrieb, zumal sich die Lagerbestände auf dem niedrigsten Niveau zu Beginn der Heizperiode seit 15 Jahren befinden.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD4H72 Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 4
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CD4H79 Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -4
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Der feste US-Dollar, der auf handelsgewichteter Basis auf den höchsten Stand seit Mitte 2017 gestiegen ist, lastet weiter auf dem Goldpreis. Gold kratzt daher an der Marke von 1.200 USD je Feinunze. Dass diese noch nicht wieder unterschritten wurde, dürfte an der Korrektur der Aktienmärkte gestern gelegen haben, die Gold als Anlagealternative attraktiv gemacht hat. Dies sieht man auch in ETF-Zuflüssen: Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs bauten gestern ihre Bestände um 5,8 Tonnen auf. Daneben dürften Schnäppchenjäger unterwegs gewesen sein, die die niedrigen Preise zu Goldkäufen genutzt haben, was dem Preis wohl ebenfalls Unterstützung gegeben hat. Gold in Euro gerechnet hält sich bei rund 1.070 EUR je Feinunze. Hier spielt wohl der Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU eine Rolle, der zum schwachen Euro beiträgt. Die italienische Regierung dürfte heute nicht wie von der EU-Kommission gefordert einen substanziell überarbeiteten Haushalt für 2019 vorlegen.
Sehr schwach zeigt sich in den letzten Tagen der Silberpreis – sowohl absolut als auch relativ. Mit 14 USD je Feinunze handelt Silber nur noch marginal über dem Mehrjahrestief von Mitte September. Das Gold/Silber-Verhältnis ist auf 86 gestiegen, der höchste Wert seit 25 Jahren. Silber weht gleich von zwei Seiten Wind entgegen: zum einen von Gold, zum anderen von den Industriemetallen. Der Preisrückgang ist unseres Erachtens dennoch übertrieben. Das aktuelle Preisniveau stellt aus unserer Sicht eine attraktive Absicherungsmöglichkeit gegen steigende Preise dar.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ5R1Q Call Gold Hebel: 4,3
CJ4VTJ Put Gold Hebel: 3,9

Industriemetalle: Die Stimmung an den Metallmärkten hat sich heute wieder etwas verbessert, nachdem eine chinesische Zeitung berichtet hat, dass der Vizepremierminister Liu He in Kürze die USA besuchen wird, um das Treffen zwischen Trump und Xi Ende November vorzubereiten. Liu He ist gleichzeitig Chinas führender Unterhändler in Handelsfragen. Die Meldung hat Hoffnungen geschürt, dass es zu einer Deeskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China kommt. Gestern standen die Metallpreise noch unter Druck. Aluminium fiel zwischenzeitlich auf ein 15-Monatstief von knapp 1.940 USD je Tonne. Das US-Finanzministerium hat abermals die Frist für den größten russischen Aluminiumproduzenten, Rusal, verlängert, bevor Sanktionen gegen das Unternehmen greifen. Die Frist läuft jetzt bis zum 7. Januar. Das Finanzministerium sieht Fortschritte im Bemühen des im Visier der Behörde stehenden Oligarchen Deripaska, seine Anteile an Rusal zu reduzieren. Rusal wird also weiterhin der Zugang zum Weltmarkt gewährt, so dass dieser u.E. zumindest vorerst gut versorgt bleibt.
Der Zinnpreis hat die Kapriolen einiger anderer Metallpreise in den letzten Monaten nicht mitgemacht und sich weitgehend seitwärts bewegt. Indonesien als weltweit größter Zinnexporteur hat im Oktober nur 5,1 Tsd. Tonnen Zinn ausgeführt, deutlich weniger als in den Monaten zuvor. Die indonesische Börse ICDX hatte den Handel mit Zinn wegen Unregelmäßigkeiten in der zweiten Monatshälfte ausgesetzt.

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