12.11.18, 14:45

Saudi-Arabien will Ölangebot kürzen

Energie: Der Brentölpreis legt zu Wochenbeginn deutlich zu. In der Spitze erreichte Brent knapp 72 USD je Barrel. Am Freitag war der Preis im Tief bis auf gut 69 USD gefallen, was dem niedrigsten Stand seit 7 Monaten entsprach. Auslöser für den Preissprung sind Äußerungen des saudi-arabischen Energieministers al-Falih am Rande des gestrigen JMMC-Treffens von Vertretern der „OPEC+“-Gruppe in Abu Dhabi. Saudi-Arabien will demnach seine Ölexporte im Dezember um 500 Tsd. Barrel pro Tag gegenüber November reduzieren. Insgesamt sieht Saudi-Arabien die Notwendigkeit einer Angebotsreduktion der OPEC+ um 1 Mio. Barrel pro Tag gegenüber dem Produktionsniveau im Oktober. Damit würde die Ausweitung seit dem Sommer größtenteils wieder rückgängig gemacht. Diese erfolgte in erster Linie im Vorgriff auf die erwarteten sanktionsbedingten Lieferausfälle aus dem Iran. Aufgrund der von den USA gewährten Ausnahmen fallen diese aber deutlich geringer aus als erwartet. Zudem steigt die US-Ölproduktion schneller als gedacht. Aufgrund des Zusammenspiels dieser Faktoren droht am Ölmarkt Ende des Jahres und im nächsten Jahr ein beträchtliches Überangebot. Ob sich Russland an einer Produktionskürzung beteiligen wird, ist noch offen. Energieminister Nowak vermied gestern ein klares Bekenntnis. Die von Saudi-Arabien angekündigte einseitige Angebotskürzung sollte eine Einigung auf eine gemeinsame Reduktion beim OPEC-Treffen Anfang Dezember erleichtern und das Risiko eines überversorgten Marktes damit spürbar verringern. Wir sehen daher kurzfristig weiteres Erholungspotenzial bei den Ölpreisen.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD4H72 Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 4
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CD4H79 Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -4
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold fällt am Morgen auf 1.205 USD je Feinunze, den niedrigsten Stand seit einem Monat. Gold handelt damit wieder deutlich unter der 100-Tage-Linie. Bei einem Rückgang unter 1.200 USD drohen weitere technisch orientierte Verkäufe. Preisbelastend ist der deutlich festere US-Dollar, der auf handelsgewichteter Basis auf den höchsten Stand seit mehr als 16 Monaten steigt. EUR-USD fällt heute erstmals seit Juni 2017 unter 1,13. Unsere Währungsstrategen machen dafür in erster Linie die Schwäche des Euro verantwortlich. So muss Italien bis morgen einen nachgebesserten Haushalt vorlegen, nachdem die EU-Kommission den ursprünglichen Haushaltsentwurf der Regierung wegen des zu hohen Haushaltsdefizits vor drei Wochen zurückgewiesen hatte. Dass Italien der EU-Kommission zum jetzigen Zeitpunkt entgegenkommt und das vorgesehene Defizit reduziert, ist allerdings mehr als fraglich. Somit droht eine Verschärfung des Haushaltsstreits und eine neuerliche Ausweitung der Renditeaufschläge für italienische Staatsanleihen. Dies sollte dem Goldpreis in Euro Rückenwind geben. Dieser steigt am Morgen bereits über 1.070 EUR je Feinunze. Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Short-Positionen bei Gold in der Woche zum 6. November zwar etwas reduziert. Da der Preis seither um ca. 30 USD gefallen ist, dürften die Netto-Short-Positionen inzwischen aber wieder gestiegen sein. Noch schwächer als Gold entwickelte sich zuletzt Silber. Das Gold-Silber-Verhältnis stieg daraufhin auf ein 25-Jahreshoch von fast 86.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ5R1Q Call Gold Hebel: 4,2
CJ4VTJ Put Gold Hebel: 4,0

Industriemetalle: Eigentlich hätte man erwarten können, dass die jüngsten Liquiditätsspritzen der chinesischen Zentralbank sowie eine gute Stimmung an den Aktienmärkten den Metall-preisen auf die Beine helfen würden. Doch der LME-Industriemetallindex verlor zuletzt weiter an Wert und notiert unweit der Mehrmonatstiefstände. Ausschlaggebend ist u.E. vor allem die jüngste Stärke des US-Dollar (siehe Edelmetalle, Seite 1). Insbesondere Aluminium und Nickel sind dabei auffällig schwach. So fällt Nickel heute auf ein Jahrestief von knapp 11.300 USD je Tonne. Seitens der Lagerverfügbarkeit gibt es eigentlich Rückenwind für die Notierungen. So sind die LME-Lagerbestände für Nickel auf den tiefsten Stand seit September 2013 gefallen. Die gesamten Lagerbestände in Shanghai (inkl. der zollfreien Zone und der SHFE) sind laut dem chinesischen Analysedienst SMM allein im Oktober um rund 19% auf 55 Tsd. Tonnen gefallen. Eine mögliche Erklärung für die Preisschwäche liefern die hohen Importe von Nickelraffinade und Nickelgusseisen (NPI) aus Indonesien sowie der massive Anstieg der Nickelerz-Lagerbestände in China. Laut SMM sind diese letzte Woche mit 14,65 Millionen Tonnen auf ein 2-Jahreshoch gestiegen, was ca. 123 Tsd. Tonnen Nickel entspricht. Auch die jüngste Schwäche von Kobalt, das von seinem Hoch bei über 90.000 USD auf rund 50.000 USD je Tonne gefallen ist, dürfte belastet haben, denn Nickel dürfte Kobalt langfristig bei den Elektrobatterien verdrängen. Deshalb erwarten wir trotz Korrekturgefahren langfristig höhere Nickelpreise.

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