Energie: Angesichts des jüngsten Preisverfalls und des sich im nächsten Jahr abzeichnenden Überangebots wird in der OPEC über eine Drosselung der Ölproduktion nachgedacht. Wie dringend dieses Thema ist, zeigt ein Bericht der Financial Times, wonach Russland ohne eine entsprechende Übereinkunft mit Saudi-Arabien seine Ölproduktion Anfang nächsten Jahres um weitere 300 Tsd. Barrel pro Tag anheben will. Die OPEC und Russland hatten ihre Ölproduktion seit Sommer um mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag ausgeweitet, um den Wegfall der iranischen Ölexporte auszugleichen. Dieser stellt sich nun weitaus geringer dar als erwartet. Zudem steigt die US-Ölproduktion deutlich schneller als gedacht. Laut US-Energieministerium liegt sie aktuell bereits bei 11,6 Mio. Barrel pro Tag. In der Folge gab es letzte Woche erneut einen kräftigen Anstieg der Rohöllagerbestände um 5,8 Mio. Barrel. China hat im Oktober eine rekordhohe Menge Rohöl eingeführt. Laut Daten der Zollbehörde beliefen sich die Importe auf 40,8 Mio. Tonnen bzw. 9,61 Mio. Barrel pro Tag. Die Raffinerieverarbeitung in China war im September auf ein Rekordniveau gestiegen, was für einen höheren Rohölbedarf spricht. Die im Oktober deutlich gesunkenen Preise könnten von den Raffinerien darüber hinaus zu Vorratskäufen genutzt worden sein. Chinesische Raffinerien dürften sich außerdem nochmals mit iranischem Öl eingedeckt haben, bevor die US-Sanktionen zu greifen begannen. Laut Daten von Bloomberg waren die Öllieferungen des Iran nach China im Oktober auf 741 Tsd. Barrel pro Tag und damit auf den zweithöchsten Wert in diesem Jahr gestiegen.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CD4H72 | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 4 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CD4H79 | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -4 |
CV55QJ | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Gold scheint wieder in Lethargie verfallen zu sein. Es handelt heute Morgen bei gut 1.220 USD je Feinunze und nähert sich wieder der charttechnisch wichtigen 100-Tage-Linie. Die Sitzung der US-Notenbank Fed, die wegen den Zwischenwahlen in den USA erst heute stattfindet, dürfte Gold nicht aus seiner engen Handelsspanne reißen. Denn die heutige Sitzung dürfte wohl nur zur Vorbereitung für die nächste im Dezember dienen, auf der dann die Zinsen weiter erhöht werden sollten. So gibt es heute im Anschluss an die Sitzung noch nicht einmal eine Pressekonferenz. In den Brexit-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien gibt es offenbar Fortschritte. Laut britischen Angaben sollen 95% des Abkommens mit der EU stehen. Die restlichen 5% beinhalten aber Knackpunkte wie zum Beispiel die irische Grenzfrage. Daher ist unseres Erachtens bezüglich solcher Aussagen Vorsicht geboten. In den nächsten Wochen dürfte es noch stark hin und her gehen. Die damit verbundene Unsicherheit spricht unserer Meinung nach für Gold. Während überraschend viele Zentralbanken zuletzt Goldkäufe gemeldet hatten, hat die chinesische Zentralbank (PBoC) auch im Oktober kein Gold gekauft. Die Goldreserven wurden damit seit zwei Jahren nicht mehr weiter aufgestockt. In den letzten Monaten hat die PBoC am Währungsmarkt immer wieder interveniert, um eine zu starke Abwertung des Yuan zu verhindern. Durch die US-Dollar-Verkäufe sind aber auch die Devisenreserven der PBoC gefallen, so dass theoretisch weniger Geld für Goldkäufe zur Verfügung stand.
Industriemetalle: China hat im Oktober weniger Eisenerz als im Vormonat importiert. Daten der Zollbehörde zufolge fielen die Einfuhren um 5,4% auf 88,4 Mio. Tonnen. Stattdessen haben die chinesischen Händler und Stahlproduzenten auf Lagerbestände zurückgegriffen, so dass die Eisenerzvorräte in den Häfen des Landes weiter abgebaut wurden. Zu den geringeren Importen dürften auch die spürbar gestiegenen Eisenerzpreise beigetragen haben: An der SGX Asiaclear in Singapur war der Preis im September und Oktober von 66 USD auf 75 USD je Tonne gestiegen. Die niedrigeren chinesischen Importe wurden bereits durch australische Exportdaten angedeutet (siehe TagesInfo Rohstoffe vom 6. November). Seit Jahresbeginn liegen die Einfuhren jetzt im Minus. China könnte hier den Zenit erreicht haben. So erwartet zum Beispiel das australische Ministerium für Industrie, Innovation und Wissenschaft, dass die chinesischen Eisenerzimporte in den nächsten Jahren sinken werden. Dass der Eisenerzpreis im November nur kurz korrigierte und mittlerweile wieder bei knapp 73 USD je Tonne notiert, dürfte an den aktuellen Transportschwierigkeiten in Australien liegen. Wegen einer Zugentgleisung und den damit verbundenen Schäden könnte es dort vorübergehende Lieferausfälle geben. Neben Eisenerz hat China im Oktober auch deutlich weniger Kupfer und Kupferkonzentrat als im Vormonat importiert (jeweils -19%). Der Kupferpreis war zuvor ebenfalls spürbar gestiegen, so dass sich die chinesischen Händler wohl auch hier preissensitiv verhalten haben. Seit Jahresbeginn liegen die Kupfereinfuhren aber noch deutlich im Plus.
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