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07.11.18, 14:37

Ölpreise weiter auf Talfahrt

Energie: Der Brentölpreis fiel gestern auf gut 71 USD je Barrel, WTI auf 61,3 USD. WTI war damit so preiswert wie zuletzt vor fast acht Monaten. Vom 4-Jahreshoch Anfang Oktober hat Brent 17% verloren. Bei WTI beläuft sich das Minus auf 20%, womit sich WTI in einem Bärenmarkt befindet. Die Gründe für den Preisrutsch liegen auf der Hand. Die vermeintlich schärfsten US-Sanktionen gegen den Iran entpuppen sich nach ihrem Inkrafttreten als weitaus weniger scharf. Nicht nur, dass die acht wichtigsten Abnehmer des Iran für weitere sechs Monate iranisches Öl kaufen dürfen. Die Ausnahmen sind darüber hinaus generös gehalten. Südkorea bspw. darf zwei Drittel der normalen Menge einführen, Indien sogar drei Viertel davon. Die iranischen Ölexporte dürften insgesamt bei etwa 1,5 Mio. Barrel pro Tag liegen. Das sind ca. 1 Mio. Barrel pro Tag weniger als in der Spitze. Somit ist die Wirkung vergleichbar mit den Sanktionen unter Obama. Die US-Regierung hatte zuvor mehrfach angekündigt, die iranischen Ölexporte auf Null drücken zu wollen. Gleichzeitig steigt die US-Rohölproduktion schneller als erwartet. Die US-Energiebehörde prognostiziert nun einen Anstieg auf 12 Mio. Barrel pro Tag im zweiten Quartal 2019. Ursprünglich wurde damit erst Ende 2019 gerechnet. Die OPEC steht damit unter Zugzwang, die jüngste Ausweitung der Ölproduktion um ca. 1 Mio. Barrel pro Tag wieder rückgängig zu machen, will sie nicht ein massives Überangebot und ein weiteres Abrutschen der Preise riskieren. Dass der Ölmarkt überversorgt ist, zeigen auch die stark steigenden US-Rohöllagerbestände. In der letzten Woche stiegen diese laut API um weitere 7,8 Mio. Barrel.

Produktidee: Faktor-Zertifikate
WKN Typ Basiswert Merkmale
CD4H72 Faktor Long WTI Oil Future Faktor: 4
CE9J22 Faktor Long Brent Oil Future Faktor: 8
CD4H79 Faktor Short WTI Oil Future Faktor: -4
CV55QJ Faktor Short Brent Oil Future Faktor: -8

Edelmetalle: Gold steigt am Morgen auf gut 1.230 USD je Feinunze. Bei den Kongresswahlen in den USA bauten die Republikaner ihre Mehrheit im Senat aus, verloren dafür aber das Repräsentantenhaus an die Demokraten. Neuerliche Steuersenkungen sind damit wohl vom Tisch, was auf längere Sicht weniger Zinserhöhungsbedarf für die Fed bedeutet und somit per se ein Argument gegen den US-Dollar ist. US-Präsident Trump könnte dafür stärker auf die Außenpolitik setzen, was für zusätzliche Verunsicherung sorgen dürfte. Von beiden Faktoren würde Gold langfristig profitieren.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters vorgestern meldete, möchte Venezuela 14 Tonnen Gold, die bei der Bank von England liegen, ins Land zurückgeholen. Laut dem Bericht befürchtet Venezuela, dass das Gold im Zuge der internationalen Sanktionen beschlagnahmt werden könnte. Die Rückführung gestaltet sich aber offenbar schwierig, da laut Insiderkreisen kaum jemand den Transport versichern will. Schon 2011 hatte der damalige Präsident Hugo Chavez Gold aus den USA und Europa nach Venezuela zurückgeholt. Das im Ausland verbliebene Gold hat Venezuela seit einigen Jahren zu sog. Swap-Geschäften mit Banken genutzt. Im Austausch gegen mehrere Milliarden US-Dollar wurde das Gold als Sicherheit hinterlegt. Da Venezuela bislang nicht alle Kredite zurückgezahlt hat, wurde das Gold verwertet, so dass sich gemäß Daten der Zentralbank die Goldreserven Venezuelas zur Jahresmitte nur noch auf 160 Tonnen beliefen, verglichen mit 360 Tonnen Ende 2014.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
CJ4VSH Call Gold Hebel: 4,2
CJ4VU9 Put Gold Hebel: 4,2

Industriemetalle: Die starke Erholung der meisten Metallpreise in der zweiten Hälfte der letzten Woche ging mit einem hohen spekulativen Kaufinteresse einher. Dies zeigt die LME-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer. Demnach wurden in der letzten Woche bei allen Metallen die Netto-Long-Positionen deutlich ausgeweitet bzw. im Falle von Nickel wieder von netto-short auf netto-long gedreht. Das heißt für uns aber auch, dass der jüngste Preisanstieg auf wackeligen Beinen steht. Weitere kurzfristige Preisanstiege sind für uns keine ausgemachte Sache, solange der Handelsstreit zwischen den USA und China schwelt. Hierbei wird der G20-Gipfel Ende des Monats richtungsweisend sein. Mittel- bis langfristig gehen wir aber von höheren Preisen aus, da an den meisten Metallmärkten das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt. Der Aluminiumpreis hat die Erholung der anderen Metallpreise nicht im vollen Umfang mitvollzogen und notiert aktuell nur knapp über dem Tief von Mitte letzter Woche. Die Aluminiumverbände der USA, Kanada und Mexikos haben in einem Brief die Präsidenten der jeweiligen Länder dazu aufgefordert, eine Vereinbarung auszuarbeiten, um die US-Importzölle auf Aluminium aus Kanada und Mexiko aufzuheben. Eine Lösung sollte laut Ansicht der Verbände noch vor dem 30. November angestrebt werden. An diesem Tag soll das neue USA-Mexiko-Kanada-Abkommen unterzeichnet werden. Sollten die Zölle tatsächlich aufgehoben werden, würde wohl etwas Verunsicherung aus dem Markt weichen.

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