GBP: Verwirrender geht es kaum. Gestern wurde ein Brief des britischen Brexit-Ministers Dominic Raab an sein Parlament bekannt, in dem er als möglichen Termin für eine Einigung mit der EU den 21. November nannte. Nachdem man sich auf europäischer Seite darüber verblüfft gezeigt hatte, musste Raab zurückrudern. Das Chaos, das die britischen Brexit-Unterhändler nun schon seit mehr als 1½ Jahren aufführen, scheint weiterzugehen. Dennoch, das Pfund reagierte schon gestern positiv auf den Nachrichtenfluss (wenn auch nach einigem Hin und Her; wie soll es auch anders sein bei dem Chaos). Denn es scheint konkreter zu werden. Die Briten scheinen sich bezüglich des Verbleibs in der Zollunion mit Europa auf eine Formel „unendlich minus x“ festlegen zu wollen – was nach meinem Verständnis nahe an „unendlich“ liegt. Hinzu kommt, dass Brexit-Extremisten in der Tory-Fraktion so langsam kapitulieren. So gestand David Davis, einer ihrer lautesten Sprecher, gestern ein, dass der Brexit-Deal der Regierung die parlamentarische Hürde wohl nehmen dürfte.
So richtig Schwung bekam die britische Währung dann noch einmal heute Morgen, als eine Zeitung berichtete, man hätte sich auch darauf geeinigt, dass britische Banken weiterhin Zugang zum europäischen Markt haben werden. Stimmen diese Gerüchte, wäre das in der Tat eine riesige Überraschung. Insbesondere wäre das eine gute Nachricht für die britische Währung, weil ein solches Arrangement es wahrscheinlicher machen würde, dass das britische Bankensystem auch weiterhin der Kanal bleiben dürfte, über den das beachtliche britische Leistungsbilanzdefizit finanziert werden könnte. Der Markt bleibt skeptisch. Die Reaktion der GBP-Spot-Kurse war deutlich, aber nicht extrem. Und auch am Optionsmarkt zeigen die moderat reduzierten Risk Reversals, dass man dem Braten noch nicht traut. Wie auch? GBP-Bullen wurden schon zu oft enttäuscht.
USD: Dass EUR-USD gestern in die Nähe der 1,13-Marke rutsche, war diesmal vor allem auf einen stärkeren Dollar zurückzuführen und nicht – wie zuletzt üblicherweise – auf einen schwachen Euro. Steigende Renditen in den USA signalisieren: Die Skepsis, die in den letzten Wochen vorherrschte, ist endgültig vorbei. Der Markt wird wieder optimistischer bezüglich der Chancen der Fed, den Leitzins mittelfristig auf Niveaus um 3% anzuheben. Dazu trug gestern vielleicht auch der überraschend gute ADP-Bericht bei (+227 Tsd. vs. Erwartung von +187 Tsd.) – auch wenn die Korrelation dieser Zahl mit dem morgen erscheinenden Arbeitsmarktbericht zuletzt sehr dürftig war.
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