Energie: Die Ölpreise verharren wenige Tagen vor dem Inkrafttreten der US-Sanktionen gegen den Iran in Wartestellung. Noch ist unklar, wie stark die iranischen Ölexporte letztendlich fallen werden. Im Oktober lagen sie bereits gut 1 Mio. Barrel pro Tag unter dem Spitzenniveau im Frühjahr. Der Markt ist aktuell erstaunlich entspannt, was auch mit jüngsten Verlautbarungen aus Russland zusammenhängen dürfte. Der Energieminister des hinter den USA zweitgrößten Produzentenlandes sieht momentan keinen Grund, die Produktion auf dem aktuellen Niveau einzufrieren oder gar zu kürzen. Saudi-Arabien hatte Ende letzter Woche dagegen die Möglichkeit von Produktionskürzungen ins Spiel gebracht.
US-Präsident Trump hat erneut damit gedroht, sämtliche Importe aus China mit einem Strafzoll zu belegen (siehe Industriemetalle). Es ist kaum vorstellbar, dass China in diesem Fall die Rohölimporte aus den USA weiterhin von Gegenzöllen ausnehmen wird. In den ersten sieben Monaten des Jahres beliefen sich die US-Rohölexporte nach China laut der US-Energiebehörde auf durchschnittlich 380 Tsd. Barrel pro Tag. China ist damit der wichtigste Exportmarkt für US-Rohöl vor Kanada. Die Einführung eines Strafzolls von 25% würde US-Rohöl für chinesische Käufer prohibitiv teuer machen und eine Nachfrageverschiebung zu anderen Anbietern zur Folge haben. US-Rohöl müsste sich dann neue Abnehmer suchen, was einen weiterhin hohen Preisabschlag gegenüber Brent rechtfertigen würde.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CE9J1Y | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CE7XGS | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CV55QJ | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Wie unterschiedlich Nachrichten interpretiert werden können, zeigt sich heute Morgen am Goldmarkt. Der Goldpreis fällt auf gut 1.220 USD je Feinunze, nachdem US-Präsident Trump letzte Nacht in einem Fernsehinterview von einem möglichen Abkommen mit China im Handelsstreit gesprochen hat. Dass dieses Abkommen nach seinen Vorstellungen ausfallen soll, wird hingegen vom Markt ignoriert.
Der Palladiumpreis hat gestern zwischenzeitlich spürbar zugelegt, fiel bis zum Handelsende aber unter die Marke von 1.100 USD je Feinunze, wo er auch heute Morgen noch notiert. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in China erwägt angeblich, die Umsatzsteuer auf Autokäufe auf 5% zu halbieren, um der Absatzflaute entgegenzuwirken. Die Autoverkäufe könnten im Gesamtjahr 2018 erstmals seit über 20 Jahren rückläufig sein. Damit würde die chinesische Regierung hier einen Politikwechsel vollziehen. Sie hatte 2015 Steuervergünstigungen für Autokäufe eingeführt, die sie erst reduziert und bis Ende 2017 vollständig wieder abgeschafft hatte. Die Palladiumnachfrage dürfte von den neuerlichen Steuervergünstigungen profitieren. Der Palladiumpreis hat hingegen schon im Vorfeld offenbar in Erwartung einer solchen Ankündigung reagiert und ist letzte Woche auf ein Rekordhoch gestiegen. Den Automobilproduzenten bereiten die hohen Palladiumpreise bislang offenbar noch kein Kopfzerbrechen. Ein großer US-Hersteller berichtete gestern, noch nicht wieder Palladium durch Platin ersetzen zu wollen. Eine Umrüstung der Fertigungsanlagen sei demnach teuer und eine langfristige Entscheidung. Eine Umstellung müsse sich über einen Zyklus von 1,5-2 Jahre rechnen.
Industriemetalle: Die US-Regierung erhöht im Handelsstreit offenbar den Druck auf China und die Metallpreise geben vor Sorge neuer US-Zölle auf chinesische Produkte nach. Diese Sorgen könnten berechtigt sein, denn US-Präsident Trump sprach letzte Nacht in einem Fernsehinterview davon, dass ein Abkommen mit China „großartig“ für die USA ausfallen müsse, da China die USA „entwässert“ hätte. Er zeigte sich einmal mehr davon überzeugt, den Handelsstreit zu gewinnen. Aus Regierungskreisen wird verlautet, dass die USA Zölle auf alle verbleibenden chinesischen Importe (257 Mrd. USD) vorbereiten. Diese sollen Anfang Dezember verkündet werden, falls das geplante Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping im Rahmen des G20-Gipfels im November keine Fortschritte bringt. Die mögliche weitere Zuspitzung des Handelsstreits dürfte in den nächsten Wochen für Unruhe an den Metallmärkten sorgen und deutlich steigenden Preisen entgegenstehen.
Die Auswirkungen der US-Handelspolitik werden unter anderem im Stahlbereich sichtbar. Wie von der US-Regierung wohl erhofft, sind die Stahlimporte in die USA im September um 26% gegenüber Vormonat eingebrochen. Gleichzeitig ist die lokale Stahlproduktion spürbar gestiegen. Ein Teil der Importmenge, die für den US-Markt bestimmt war, wird laut Eurofer mittlerweile in den EU-Markt gedrückt. Demnach sind die Stahlimporte im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 10% gestiegen. Mehr Stahl wurde vor allem aus der Türkei und aus Russland eingeführt.
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