EUR: Angela Merkel tritt als CDU-Vorsitzende zurück. Das belastete den Euro. Sie plant aber bis zum Ende ihrer Amtszeit Kanzlerin zu bleibe, woraufhin der Euro seine Verluste wieder ein kassierte. Denn der Markt schaut kaum über einen Horizont von zwei Jahre hinaus. Dahinter wird die Unsicherheit einfach zu groß. Und für zwei Jahre bleibt in Deutschland wohl erst einmal alles wie es ist. Die unmittelbar bevorstehenden Herausforderungen – der Streit über den italienischen Haushalt und der Brexit im kommenden Jahr – wird der Euroraum noch mit Merkel am Steuer angehen, was die EUR-Händler beruhigt. Am Ungünstigsten aus Marktsicht wäre sicherlich, dass die diversen Herausforderungen Entscheidungen erfordern, während Deutschland sich gerade im Wahlkampf oder in der Regierungsneubildung befindet. Zwar zweifelt niemand ernsthaft daran, dass auch eine zukünftige deutsche Regierung den Euro nicht in Frage stellt. Doch Merkel gilt wie kein anderer als politischer Stabilitätsgarant für den Euro. Für alles andere gibt es die EZB. Und die ist für den EUR-Ausblick vorerst entscheidender als das Ende einer politischen Ära in Deutschland. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es der EZB möglich ist, im kommenden Jahr ihre Geldpolitik langsam zu normalisieren. Ein solcher Schritt ist bereits weitgehend eingepreist und sollte daher auch für Investoren in italienische Staatsanleihen nicht überraschend kommen. Die Italien-bedingte Risikoprämie wird jedoch wohl erst dann aus den EUR-Wechselkursen wieder ausgepreist, wenn sich eine nachhaltige Lösung im Haushaltsstreit abzeichnet. Bis dahin bleibt das Aufwärtspotenzial des Euros erst einmal begrenzt.
GBP: Der britische Schatzkanzler Philip Hammond wagte sich gestern mit seinem Haus-haltsentwurf an ein wahrlich bemerkenswertes Kunststück. Mit Geld, das so wohl nur ver-fügbar ist, wenn ein Brexit-Abkommen mit der EU zustande kommt, bemühte er sich, die Ausgaben-Wunschliste der konservativen Abgeordneten zu befriedigen, sicherlich auch um so die Chancen für das Zustandekommen eines solchen Abkommens zu verbessern. Es ist ihm zwar gelungen zu verhindern, dass Brexit-Hardliner und die Abgeordneten der nordirischen DUP den Haushalt zum Anlass nehmen, Premierministerin Theresa May abzustrafen. Profitieren konnte das Pfund davon gestern jedoch nicht. Denn dem Markt ist vollkommen klar, dass die britische Wirtschaft von dem gestern so oft beschworenen Ende der Sparmaßnahmen nur profitieren kann, wenn ein geordneter Brexit gelingt. Auch Hammond verwies darauf, dass abhängig von der Art des Brexits der Haushaltsentwurf im Frühjahr noch einmal grundlegend überarbeitet werden könnte. Entsprechend schien das Ziel der gestrigen Präsentation fast nicht die Haushaltsplanung zu sein, sondern vielmehr, den kritischen Abgeordneten zu zeigen, was sein könnte, wenn man nur dem Kurs der Regierung unterstütz und eine Einigung mit der EU anstrebt. Dieser scheint man freilich keinen Schritt näher zu sein als vor zwei Wochen auf dem EU-Gipfel. Noch immer zeichnet sich keine Lösung bezüglich der irischen Grenze ab. Damit droht am 29. März 2019 weiterhin ein No-Deal-Brexit. Und das ist alles, was für das Pfund derzeit zählt.
AUD: US-Präsident Donald Trumps Äußerungen zu Zöllen auf alle chinesische Importe bzw. zu einem „großartigen“ Abkommen zwischen den USA und China, haben den AUD über Nacht bewegt. Auch das Schicksal des AUD hängt vorerst daran, ob der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter eskaliert oder nicht. Denn die Konsequenzen muss nicht nur China tragen. Schwächt sich Chinas Wachstumsausblick weiter ein, was der Fall sein dürfte, wenn nicht bald eine Lösung im Handelskonflikt gefunden wird, sind deutlichere Ansteckungseffekte auf andere asiatische Volkswirtschaften zu befürchten. Bisher ist die australische Notenbank RBA immer davon ausgegangen, dass der nächste Zinsschritt eine Zinserhöhung sei, auch wenn sie diese erst in ferner Zukunft in Erwägung zieht. Diesen Ausblick könnte die RBA dann noch einmal überdenken. Zwar wächst die australische Wirtschaft (noch) stark, aber die Inflation (Daten für das dritte Quartal werden kommende Nacht veröffentlicht) dümpelt am unteren Rand des Zielbandes. Da braucht es nicht viel, damit die RBA zu einer rein neutralen Haltung zurückkehrt oder sogar wieder eine Lockerung in Betracht zieht. Solange die USA und China keine „großartige“ Einigung erreicht haben, bleiben deshalb Abwärtsrisiken für den AUD.
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