Energie: Am Freitag hat sich der Brentölpreis im Laufe des Tages ungeachtet der steigenden Risikoaversion an den Finanzmärkten von unter 76 USD auf knapp 78 USD je Barrel wieder erholt. Aus unserer Sicht ist die vorherige spekulative Übertreibung so gut wie raus und der Markt sucht nach einem neuen Gleichgewichtspreis. Sowohl bei Brent als auch bei WTI haben die Großanleger in der Woche zum 23. Oktober ihre Netto-Long-Positionen massiv abgebaut. Bei WTI sind diese sogar erstmals seit September 2017 unter 200 Tsd. Kontrakte gefallen. In dieser Situation dürfte sich der Blick des Marktes wieder in Richtung fundamentaler Daten richten, vor allem im Hinblick auf mögliche Lieferengpässe in den kommenden Monaten, da ab nächste Woche strikte US-Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte wieder aufleben. Die Länder und Unternehmen, die ungeachtet der OFAC-Sanktionen (Office of Foreign Assets Control bzw. Amt für Kontrolle von Auslandsvermögen) danach noch am Ölhandel mit dem Iran teilnehmen, riskieren selbst sanktioniert zu werden. Deshalb haben sich die meisten Käufer bereits im Vorfeld zurückgezogen. Es bleibt zwar abzuwarten, ob es doch noch Ausnahmegenehmigungen für Länder wie Indien gibt, dies gilt jedoch als unwahrscheinlich. Demnach könnten dem Markt im Vergleich zu den hohen iranischen Exporten vom Frühjahr dadurch insgesamt um über 1,5 Mio. Barrel pro Tag entzogen werden. Die Liefersituation dürfte sich also kurzfristig eher weiter anspannen, wobei es auf die Bereitschaft der OPEC ankommt, die fehlenden Barrel zu ersetzen. Einen Preisanstieg über 80 USD bei Brent erachten wir als wahrscheinlich.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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CE9J1Y | Faktor Long | WTI Oil Future | Faktor: 8 |
CE9J22 | Faktor Long | Brent Oil Future | Faktor: 8 |
CE7XGS | Faktor Short | WTI Oil Future | Faktor: -8 |
CV55QJ | Faktor Short | Brent Oil Future | Faktor: -8 |
Edelmetalle: Gold handelt zum Wochenauftakt mit leichten Abschlägen bei rund 1.230 USD je Feinunze. Auch bei den anderen Edelmetallen ist im frühen Handel noch nicht viel Bewegung. Laut CFTC-Statistik haben die spekulativen Finanzinvestoren auch in der Woche zum 23. Oktober Netto-Short-Positionen reduziert. Diese wurden um 23% auf jetzt noch 38 Tsd. Kontrakte abgebaut. Entsprechend hat sich der Goldpreis in der Beobachtungsperiode weiter erholt. Auch bei Silber wurden Leerverkäufe eingedeckt: Die Netto-Short-Positionen wurden um 37% auf 21 Tsd. Kontrakte zurückgeführt. Der Silberpreis hat sich zuletzt ebenfalls etwas erholt, allerdings nicht so deutlich wie der Goldpreis. Entsprechend ist das Gold/Silber-Verhältnis auf 84 gestiegen. Und auch bei Palladium hatten die spekulativen Finanzinvestoren das Heft in der Hand: Hier wurden die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 23. Oktober stark ausgeweitet, was der wesentliche Treiber für den Preissprung von Palladium auf das neue Rekordhoch gewesen sein dürfte. Da Palladium heute Morgen bei rund 1.100 USD je Feinunze und damit etwa 50 USD unter dem Rekordhoch notiert, dürften die Netto-Long-Positionen mittlerweile wieder etwas abgebaut worden sein. Der Palladiummarkt ist nach wie vor relativ illiquide und auch das Handelsvolumen am Futures-Markt hat in den letzten Tagen wieder spürbar abgenommen. Aus den Palladium-ETFs sind am Freitag erneut fast 17 Tsd. Unzen abgeflossen, was wir in erster Linie auf Leihegeschäfte zurückführen.
Industriemetalle: Die Metallpreise starten verhalten in die neue Handelswoche, es überwiegen die Minuszeichen. Aluminium notiert weiter unterhalb von 2.000 USD je Tonne, Nickel handelt unter der 12.000 USD-Marke auf einem 10-Monatstief, unter die es am Freitag gerutscht war. Schwache chinesische Aktienmärkte drücken hier offenbar auf die Stimmung. Ob sich diese im Wochenverlauf aufhellt, wird sich zeigen, wenn die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in China und in den USA veröffentlicht werden. Letzten Freitag haben gute US-Konjunkturdaten – die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal um 3,5% und damit stärker gewachsen als erwartet – den Metallpreisen keinen Auftrieb gegeben. Da der Schub von der Geld- und Fiskalpolitik nachlassen sollte, erwarten wir für 2019 ein etwas langsameres Wachstum in den USA.
Der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Stahlproduzenten hat auf einer China-Reise dazu aufgerufen, die Überkapazitäten im Stahlsektor weiter abzubauen. Obwohl China schon Überkapazitäten aus dem Markt genommen hat, sieht er das Land aufgrund seines hohen Produktionsanteils in der Welt weiter in der Pflicht. Der Bedarf zur Reduzierung von Überkapazitäten besteht auch deshalb, weil zum Beispiel der Weltstahlverband für 2019 kein Wachstum der chinesischen Stahlnachfrage mehr erwartet. Die Überkapazitäten müssten aber auch in anderen Regionen der Welt weiter abgebaut werden.
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