EUR: Es ist ja nicht so, dass der US-Dollar gerade besonders stark handeln würde. Doch hat er von dem Boost, den ihm die EM-Schwächephase im Spätsommer bescherte, nicht viel abgeben müssen. Der Euro hingegen, der von der EM-Schwäche ähnlich, wenn auch etwas später profitieren konnte, hat den größten Teil dieser Gewinne wieder verloren. Siehe Abbildung 1. Insbesondere seit Ende September geht damit die Schere zwischen den Währungen der USA und Europas immer weiter auf, d.h. der Euro verliert gegenüber dem Dollar. Es ist kein Wunder, dass diese Entwicklung parallel zur Ausweitung der Risikoaufschläge der Italien-Anleihen erfolgte (Abbildung 2). Und ich denke, dass Italien weiterhin dominanter Treiber der EUR-Wechselkurse bleiben kann. EZB-Präsident Mario Draghi hat letzte Woche sein Bestes getan, um den Eindruck zu vermeiden, die Geldpolitik seines Hauses habe nichts mit der Italien-Krise zu tun. Doch kann selbst ein begnadeter Kommunikator wie er diese Zweifel nicht zerstreuen (siehe meinen FX Hotspot „Why Draghi’s words were not supportive for the euro“ vom Donnerstag). Besonders wirken diese Zweifel, weil sie auf fruchtbaren Boden fallen. Denn die jüngsten Konjunkturindikatoren aus dem Euroraum waren schlecht. Es mehren sich daher auch von konjunktureller Seite Zweifel an daran, dass die EZB tatsächlich Ende 2019 – wie von ihr angedeutet – beginnt, die Zinsen langsam anzuheben. Dass Italiens Koalitionspartner am Wochenende herrliche Einigkeit präsentierten, ist – auch wenn üblicherweise „politische Stabilität“ ein positiver Faktor einer Währung ist – in diesem Fall auch kein Argument für den Euro. Im Gegenteil.
Und nein, die Landtagswahl in Hessen ist für den Euro kein nennenswerter Treiber – auch wenn die eine oder andere arme Analystin, die heute Morgen zu asiatischen Handelszeiten zum EUR-USD-Kurs befragt wurde (der sich kaum nennenswert bewegt hat), keine andere Antwort wusste. Man mag aus der Wahl ein bedeutendes Signal für Deutschlands Politik ableiten, doch wäre der Devisenmarkt überfordert, wenn er daraufhin seine Sicht auf Europas Währung revidieren sollte.
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