Marktüberblick: Nasdaq 100 erobert Unterstützung zurück

Der deutsche Aktienmarkt konnte am Donnerstag nach dem Erreichen neuer Jahrestiefs seine Talfahrt stoppen. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung vor allem auf beruhigende Worte seitens des EZB-Präsidenten Mario Draghi. Dieser hatte sich im Anschluss an die wie erwartet ausgefallene geldpolitische Sitzung der Notenbank zuversichtlich zur Konjunktur sowie zur Lösung des Haushaltsstreits mit Italien geäußert. Ebenfalls stützend wirkten erfreulich ausgefallene Quartalszahlen von einigen US-Techwerten. Der DAX schloss nach sechs Minustagen in Folge 1,03 Prozent fester bei 11.307 Punkten. MDAX und TecDAX gewannen 1,66 und 0,81 Prozent. In den drei Indizes gab es 81 Gewinner und 22 Verlierer. Das Aufwärtsvolumen lag bei 64 Prozent. Im DAX wurden 124,1 Millionen Aktien (Vortag: 121,1) im Wert von 5,21 Milliarden EUR (10-Tages-Durchschnitt: 4,62) umgesetzt. Stärkste Sektoren waren Automobile (+3,05%), Bau (+2,85%) und Konsum (+2,63%). Die größten Verlierersektoren waren Pharma & Healthcare (-1,41%), Medien (-1,27%) und Telekommunikation (-0,67%). Continental sprang an der DAX-Spitze nach Präsentation der Quartalszahlen um 6,99 Prozent nach oben. HeidelbergCement und adidas verbesserten sich um 3,57 und 3,13 Prozent. Die rote Laterne hielt Bayer mit einem Abschlag von 2,98 Prozent. Deutsche Börse und Merck notierten 2,32 respektive 1,62 Prozent tiefer. Im MDAX haussierten Kion und Puma nach Zahlen um 12,92 und 9,90 Prozent. RTL litt unter einer europaweit schlechten Branchenstimmung sowie unter einem negativen Analystenkommentar und büßte 5,70 Prozent ein.

An der Wall Street schloss der Dow 1,63 Prozent höher bei 24.985 Punkten. Der von Technologiewerten geprägte Nasdaq 100 konnte um 3,34 Prozent zulegen und damit die am Vortag verletzte wichtige Unterstützungszone zurückerobern. 71 Prozent der Werte an der NYSE endeten im Plus. Das Aufwärtsvolumen betrug 72 Prozent. Es gab elf 52-Wochen-Hochs und 305 Tiefs. Alle Sektoren bis auf Versorger konnten zulegen. Am deutlichsten stiegen Technologie und Communication Services.

Am Devisenmarkt wertete der US-Dollar gegenüber fast allen anderen Hauptwährungen auf. Der Dollar-Index notierte gegen Ende des New Yorker Handels 0,29 Prozent fester auf einem 10-Wochen-Hoch bei 96,62 Punkten. EUR/USD fiel um 0,18 Prozent auf ein 10-Wochen-Tief bei 1,1371 USD. Mit Blick auf die anderen wichtigen Währungen war der Austral-Dollar gesucht, während das Pfund Sterling unter Druck stand.

Der S&P GSCI Rohstoffindex schloss 0,26 Prozent fester bei 465,10 Punkten. Brent-Öl verteuerte sich um 0,60 Prozent auf 76,63 USD. Der Preis für US-Erdgas kletterte trotz eines stärker als erwarteten Anstiegs der Lagerbestände um 0,22 Prozent auf 3,17 USD. Comex-Kupfer handelte kaum verändert bei 2,76 USD. Gold legte um 0,25 Prozent auf 1.234 USD (1.083 EUR) zu. Silber, Platin und Palladium verbilligten sich zwischen 0,05 und 2,33 Prozent.

Am Rentenmarkt notierte die Umlaufrendite einen Basispunkt höher bei 0,24 Prozent. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg nach zwischenzeitlicher Markierung eines 6-Wochen-Tiefs (0,38) um einen Basispunkt auf 0,40 Prozent. Der Euro-Bund-Future schloss 0,15 Prozent tiefer bei 160,09 Punkten und formte einen Inside Day (komplette Handelsspanne innerhalb der Spanne des Vortages). Die Rendite zehnjähriger US-Treasury Notes legte um vier Basispunkte auf 3,14 Prozent zu.

Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh in einem sehr volatilen Handel zuletzt schwächer, jedoch deutlich erholt von den Tagestiefs. Der MSCI Asia Pacific Index fiel um 0,30 Prozent auf 146,43 Punkte.

Heute stehen von der Makroseite die US-Daten zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal sowie der Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan im Fokus. Geschäftszahlen gibt es unter anderem von BASF, Washtec, Total, Royal Bank of Scotland und Glencore. Bereits gestern legten nach US-Börsenschluss Amazon.com, Intel und Alphabet ihre Quartalszahlen vor. Während die Intel-Aktie (+1,1%) im nachbörslichen Handel positiv reagierte, sackten die Papiere von Amazon (-7,4%) und Alphabet (-3,9%) deutlich ab. Die Börsen in Österreich bleiben heute feiertagsbedingt geschlossen.

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