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26.10.18, 11:33

Ich weiß, was du im Frühjahr 2010 getan hast

EUR: Bis kurz vor Schluss war es EZB Präsident Mario Draghi bei der Pressekonferenz gestern gelungen, Optimismus zu versprühen und die zahlreichen Risiken für den Eurozo-nen Wachstums-und Inflationsausblick erfolgreich klein zu reden. Der Euro konnte entsprechend zunächst zulegen. Wären die Journalisten bei dem Thema Italien nicht so hartnäckig gewesen, dann wäre es wohl auch dabei geblieben. Doch auf die letzte Nachfrage, wie die EZB reagieren würde, wenn sich der EU-Haushaltsstreit mit Italien verschärfen würde, da wurde es dann doch eng für Draghi. Natürlich hätte er seine Strategie durchziehen können, und auch dieses Risiko als Hindernis für die Normalisierungspläne der EZB ausräumen können. Doch wie glaubhaft wäre dies letztlich gewesen? Dazu sind die Erinnerungen an die Eurozonen Staatsschuldenkrise und daran, wie die Notenbanker Regeln im Jahr 2010 über Bord warfen, um Griechenland zu retten, ja nun einmal doch zu frisch (sehen sie hierzu die Ausführungen meines Chefs Ulrich Leuchtmann von gestern).

Der Unterschied zu damals ist, dass der Euro dieses Mal stärker unter Druck geraten würde, sollte die Notenbank erneut dazu gezwungen sein, als Retter in der Not einzuspringen. Schließlich wurde die Gemeinschaftswährung über das vergangene Jahr von der Aussicht auf eine Normalisierung der Geldpolitik seitens der EZB gestützt (siehe Abb. 1). Diese Pläne wären bei einem erneuten Ausbruch der Staatsschuldenkrise aber vom Tisch, womit auch der Grund der Euro-Stärke wegbrechen würde. Allerdings darf in diesem Szenario auch nicht ein essentielles Element vergessen werden: Die Inflation in der Eurozone muss wie von der EZB erwartet steigen, um eine straffere Geldpolitik zu rechtfertigen. Klar, auch wir sind zuversichtlich, insbesondere angesichts des zuletzt angezogenen Lohnwachstums, dass dies geschehen wird. Aber ein Blick auf die bisherige Entwicklung der Kerninflationsrate könnte berechtigterweise Zweifel an dieser Prognose aufkommen lassen. Die sieht immerhin so aus als wäre sie bei 1% festgenagelt (siehe Abb. 2). Zu einer ausgemachten Währungskrise würde es aber nur dann kommen, wenn die EZB aufgrund einer erneuten Staatsschuldenkrise ihre Zinsen nicht erhöhen würde, und die Inflation drohte zu überschießen. Bei dem aktuellen Preistrend dürften sich diese Sorgen allerdings in Grenzen halten.

USD: Der Rutsch von EUR-USD unter die 1,14-Marke gestern wurde eindeutig durch Euro-Schwäche ausgelöst. Nun stehen die Chancen gut, dass ein starker US-Dollar dafür sorgen wird, dass der Wechselkurs noch eine Weile auf diesen Niveaus verweilt. Denn die robusten US-BIP-Daten für das dritte Quartal werden dem Markt heute zum einen die zunehmende Wachstumskluft zwischen den USA und der Eurozone klar vor Augen führen, und zum anderen Sorgen hinsichtlich einer Überhitzung der US-Wirtschaft verstärken. Während auf Seiten der Eurozone also die Zweifel zunehmen, dass die Zinsen in absehbarer Zeit steigen werden, wird auf der US-Seite darüber spekuliert, ob die Zinsen sogar noch stärker angehoben werden als bisher angenommen. Es würde mich nicht wundern, wenn EUR-USD vor diesem Hintergrund noch mehr unter Druck gerät.

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